WK Tirol hilft

Die Herausforderung Betriebsübergabe meistern

Tirol
11.05.2022 17:00

Wenn die alte Generation das Zepter abgibt, brauchen Betriebe eine neue Führung. Oft übernehmen die Kinder, allerdings längst nicht mehr immer. Mit der Übergabe stehen beide Seiten vor Herausforderungen.

Zwischen 500 und 700 Unternehmen sind es, die in Tirol jährlich den Besitzer wechseln. Die Zahl ist relativ konstant, „auch in den nächsten Jahren rechnen wir damit, dass das so bleibt“, sagt Theresa Neuner, Teamleiterin vom Gründerservice in der Wirtschaftskammer Tirol. 2020 waren es 663 Betriebe, die übergeben wurden. Wenn in einem Familienunternehmen die nächste Generation zum Zug kommt, sind die Übergeber laut Neuner in drei Viertel der Fälle im pensionsfähigen Alter. Führen andere Personen das Unternehmen weiter, „spielt das Alter auch eine Rolle, aber keine so große“.

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Aktuell befindet sich in Österreich jedes zehnte Familienunternehmen in der Phase vor der Übergabe.

Theresa Neuner, Gründerservice WK

Wie oft es die Kinder oder sonstige Verwandte sind, die den Betrieb fortführen, ist der Wirtschaftskammer nicht genau bekannt. Neuner erklärt aber: „Aktuell befindet sich in Österreich jedes zehnte Familienunternehmen in der Phase vor der Übergabe.“ Bei Nicht-Familienunternehmen sei es jedes 20. Gibt es keinen Angehörigen, der als neuer Chef infrage kommt, kommt oft jemand aus der Branche zum Zug, „oder es gibt einschlägige Angebote, etwa über die Wirtschaftskammer“.

So finden Übergeber und Übernehmer zueinander
Eines dieser Angebote ist die „Nachfolgebörse“ – quasi eine Art Partnervermittlung zwischen Unternehmen, die neue Besitzer brauchen, auf der einen und Menschen, die eine Firma leiten möchten, auf der anderen Seite. Die österreichweite Börse wird vom Gründerservice der Wirtschaftskammer betrieben und bietet beiden Seiten die Möglichkeit, auf der Plattform Inserate zu schalten. „Übernehmer und Übergeber können sich so finden“, erläutert Neuner und verrät: „Aktuell sind mit Bezug auf Tirol knapp 100 Inserate in der Nachfolgebörse inseriert.“

Wirtschaftskammer hilft mit Beratungsangeboten
Neben der Nachfolgebörse unterstützt die Wirtschaftskammer Übernehmer und Übergeber mit individuellen Beratungen sowie mit weiteren Angeboten. So vermitteln Experten zum Beispiel einmal im Jahr bei der Veranstaltung „Die optimale Betriebsnachfolge“ ihr Wissen in Fachvorträgen. An mehreren Terminen finden zudem Sprechtage statt, in denen Übergeber mit Fachleuten aus Gesellschafts-, Steuer- und Arbeitsrecht sprechen können.

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Die rechtlichen Bestimmungen sind sehr unterschiedlich, denn kein Betrieb gleicht dem anderen.

Theresa Neuner, Gründerservice WK

Denn der rechtliche Aspekt ist ein wesentlicher Punkt bei der Übergabe. Je nach Betriebsform, -größe und branchenspezifischen Bestimmungen sind die Fragen, die es zu klären gilt, aber sehr unterschiedlich. Ob Sozialversicherung, Steuer-, Gesellschafts- oder Arbeitsrecht - „kein Betrieb gleicht dem anderen“, erklärt Neuner.

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