Wird der Begriff „Shoppingsüchtig“ gerne als Form der leichten Unterhaltung verwendet, so versteckt sich dahinter ein dunkler und schambehafteter Ort für die Betroffenen. Die Oniomanie, auch Kaufwahn oder pathologisches Kaufen genannt, ist eine psychische Störung, die sich als zwanghaftes, episodisches Kaufen von Waren äußert. Die Scham der Betroffenen und die Angst vor einer Stigmatisierung ist oftmals so stark ausgeprägt, dass eine mögliche Hilfe nur selten in Anspruch genommen wird.
Aus einer Studie der Arbeiterkammer Wien ging hervor, dass ein Viertel der Österreicher und Österreicherinnen kaufsuchtgefährdet ist. 11 Prozent sind kaufsüchtig. Bei den Frauen ist jede Dritte kaufsuchtgefährdet, bei Männern nur jeder Fünfte. Das Internet ist besonders verhängnisvoll, da das damit verbundene Glücksgefühl nur einen Klick entfernt liegt.
Hands holding credit card and using laptop. Online shopping
(Bild: Ivan Kruk)
Aber wie gefährlich ist die Online-Kaufsucht eigentlich? Sie gilt nicht als anerkannte Krankheit und spielt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle, da sie im Gegensatz zu Drogen- oder Alkoholmissbrauch keine sozial verpönte Sucht darstellt. Wirtschaftlich und politisch gesehen, ist Kaufen sogar erwünscht, da es die Wirtschaft ankurbelt. Die Betroffenen befinden sich jedoch in einer Abwärtsspirale aus Sucht und Scham, herbeigeführt durch ein immer kürzer anhaltendes Glücksgefühl, verursacht durch ein paar Klicks. Kaufsüchtig oder Kaufsuchtgefährdet? Wo liegt hier der Unterschied? Diese Fragen stellt sich unsere Reportage „Online-Kaufsucht: Eine unsichtbare Krankheit“.
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