Mit ihrer Krankheit Multiple Sklerose geht Selma Blair ganz offen um. Jetzt veröffentlichte die Schauspielerin ihre Memoiren „Mean Baby“ und sprach darin und in einem Interview mit dem „People“-Interview über ihre Alkohol-Probleme, die in der Kindheit begonnen hatten. Den ersten Rausch hatte die heute 49-Jährige laut eigener Aussage mit sieben Jahren: „Das erste Mal, als ich betrunken war, war eine Offenbarung.“
„Ich weiß nicht, ob ich die Kindheit ohne Alkoholismus überlebt hätte“, gestand Blair im Interview mit dem Promi-Magazin. „Das ist der Grund, warum es für so viele Menschen ein Problem ist. Es ist wirklich ein großer Trost, eine große Erleichterung am Anfang. Für mich war es das vielleicht sogar in den ersten paar Jahren, weil ich wirklich sehr früh damit begonnen habe, es als Trost zu sehen, als meinen Mechanismus, mit allem umzugehen.“
Erster Rausch war „eine Offenbarung“
In ihren Memoiren offenbarte Blair, dass ihr erster Rausch „eine Offenbarung“ gewesen sei. „Ich habe Pessach immer gemocht. Als ich kleine Schlucke des Manischewitz trank, wurde ich während des Sederabends von einem Licht durchflutet, das mich mit der Wärme Gottes erfüllte. Aber in dem Jahr, in dem ich sieben Jahre alt war, als wir Manischewitz vom Fass hatten und niemand auf meinen Konsum achtete, habe ich es zusammengefügt: Das Gefühl war nicht Gott, sondern Gärung.“
Sie sei an diesem Abend „betrunken, sehr betrunken“ gewesen, so Blair. Man habe sie schließlich zu ihrer Schwester ins Bett gelegt. „Am nächsten Morgen wusste ich nicht mehr, wie ich dorthin gekommen war.“
In den ersten Jahren sei sie jedoch niemals betrunken gewesen, sondern habe nur „schnelle Schlucke, wann immer meine Angst aufgeflammt war“, genommen. „Normalerweise wurde ich kaum beschwipst. Ich wurde eine erfahrene Alkoholikerin, geschickt darin, mein Geheimnis zu verbergen.“
Blair wurde betrunken am Spring Break vergewaltigt
Eskaliert sei die Situation schließlich in ihren 20ern, schilderte Blair weiter. Während ihrer Collegezeit sei sie beim Spring Break vergewaltigt worden, nachdem sie den ganzen Tag getrunken habe. „Ich weiß nicht, ob mich beide vergewaltigt haben. Einer von ihnen hat es auf jeden Fall getan. Ich machte mich klein und wartete darauf, dass es vorbei war.“
Sie sei sogar mehrere Male vergewaltigt worden, „weil ich zu betrunken war, um die Worte ,Bitte, hör auf‘ zu sagen“. Jedes Mal sei sie danach „beschämt“ gewesen.
Über all dies zu schreiben, sei eine Art Heilungsprozess gewesen, schilderte Blair weiter. Seit 2016 ist die Schauspielerin nun trocken, das Buch habe sie nicht zuletzt für ihren Sohn, aber auch für alle Menschen geschrieben, „die das tiefste Loch suchen, um dort hineinzukriechen, bis der Schmerz vergeht“.
„Es geht mir gut“, räumte Blair abschließend ein. „Ich kann es aber nicht glauben, dass all dies in meinem Leben passiert ist und ich immer noch hier und okay bin.“
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