Trend zur Call-Option

Unterschiedliche Positionen zur Flughafen-Frage

Das Landhaus in Klagenfurt war Ort einer intensiven Debatte über die Zukunft des Klagenfurter Flughafens. Einheitliche Linie der Parteien zeichnet sich nicht ab.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Landtag debattierte Flughafen. Ist sich die SP nicht ganz einig? Ist Hund von Orasch schuld? VP-Gruber klar: „Es ist genug!“ Der Trend geht hin zur Call-Option.

Spannend, wie sich die Parteien im Landtag in der Flughafen-Frage positionierten! Die ÖVP, mit dem zuständigen Landesrat Martin Gruber, betonierte sich ein. „Es ist genug!“, so Gruber an Mehrheitseigentümer Lilihill. Grubers Vorgänger als Parteichef, Christian Benger, zählte auch alle Versäumnisse von Franz Peter Orasch und dessen Firmen Punkt für Punkt auf.

Orasch kündigte eine Milliarde an Investitionen an, 5400 Arbeitsplätze und Europas modernsten Flughafen. Geworden sind es sechs Milliönchen. Wir akzeptieren keine Pflanzerei mehr!

Christian Benger

Für die Volkspartei gibt es offensichtlich kein Abweichen von dieser Linie.

Sozialdemokraten sehen das anders
Die bisher Orasch favorisierenden Sozialdemokraten hörten sich anders an. Klubobmann Herwig Seiser stellte gar fest: „Ich halte die Call-Option grundsätzlich für eine gute Sache. Sie ist ein Rückfahrticket mit Wert.“ Da glaubte man, sich verhört zu haben.

Aber es geschah Mysteriöses! 
Seisers Lob für die Call-Option fand sich schriftlich auch um 10.59 Uhr in einer Aussendung. Um 12.37 Uhr kam eine weitere Seiser-Aussendung, die „grundsätzlich gute Call-Option“ war plötzlich verschwunden.

 LH Peter Kaiser, tendenziell eher für Orasch und den Status Quo, plädiert für einen „machbaren Kompromiss“. Suchen die Genossen einen Notausgang? Sind sie sich nicht einig?

TK will Call-Option
Auch das Team Kärnten tendiert eher zur Call-Option. Obmann Gerhard Köfer stellte 17 Fragen, unter anderem die angesichts der Lilihill-Drohungen naheliegende: „Wie kommt der Investor auf 100 Millionen an Schadenersatz?“

Dünne blaue Suppe
Bleiben die Blauen, die eindeutig auf Lilihill-Seiten stehen, auch wenn sie es als Sorge vor den Rechtsfolgen tarnen, wie Klubchef Gernot Darmann oder Max Linder: „Die Suppe ist zu dünn!“

Offenbar hat der Hund von Orasch den Businessplan gefressen.

Den Spruch des Tages lieferte VP-Klubobmann Markus Malle

Dicken wir die Debatte ein, dann geht der Trend eher Richtung Call-Option.