„Er hat mich gebrochen, ich habe mich nie wieder sicher gefühlt“. In ihren neuen Memoiren enthüllt Selma Blair ein Jugendtrauma, was sie bis heute verfolgt. Die Schauspielerin wurde mit 15 im Internat von ihrem Vertrauenslehrer und Mentor sexuell missbraucht.
In „Mean Baby“ schreibt die 49-Jährige, dass sie damals den beliebten Rektor und Lehrer der Cranbrook Boarding School in Bloomfield Hills (Bundesstaat Michigan) als „den großartigsten Mann, den ich je getroffen hatte“, sah.
„Ich war nur ein Teenager!“
Sie beschreibt ihn weiter im Buch, von dem das Magazin „People“ einen Vorabdruck bekam, als Freund: „Er war schön, großgewachsen und großzügig. Jeder wird jetzt wissen, worauf das Ganze hinausläuft. Ich konnte es damals nicht voraussehen. Ich habe Autoritätspersonen vertraut. Ich war nur ein Teenager!“
Übergriff wurde zum Trauma
Blair verrät dann, was sich kurz vor den Weihnachtsferien in der 9. Klasse ereignet hatte. Sie wollte ihrem Lieblings-Pauker nur Tschüss sagen und brachte ihm ein kleines Geschenk im Büro vorbei: „Wir haben uns umarmt. Es war zu lange und zu ruhig. Seine Hand fühlte an meiner Wirbelsäule bis zum Steißbein entlang. Dann waren seine Lippen auf meinem Mund“.
Dabei sei es nicht geblieben. In ihrem Kopf bettelte Selma damals: „Bitte nicht, du bist ein Erwachsener und ich liebe dich. Doch bitte fass mir nicht in meine Hose. Doch genau das hat er getan“.
Ich habe Autoritätspersonen vertraut. Ich war nur ein Teenager.
Selma Blair
Blair stellt in ihrem Buch klar, dass sie der Rektor „nicht vergewaltigt oder bedroht“ habe. Doch obwohl niemals danach wieder etwas Ähnliches passiert sei, wurde der Übergriff zum Trauma. Auch wegen der Reaktion ihrer Mutter, der sie den Vorfall eingestand.
Sollte niemandem davon erzählen
Deren Reaktion: „Als ich Mama sagte, dass ich von ihm geküsst wurde, hat sie tief eingeatmet. Und dann mir aufgetragen, dass ich niemanden davon erzählen darf. Sie sagte, er ist auf der Schule sehr beliebt und du bist einfach nur ein aufsässiges Girl. Sorry“.
Immerhin habe ihre Mutter drei Jahre später sich für sie Partei ergriffen. Nach dem Schulabschluss sei der Rektor zu beiden gekommen und habe gratuliert: „Er sagte zu meiner Mutter, ‚Sie müssen so stolz sein!‘ Sie hat ihn mit eisiger Miene angeschaut und geantwortet ‚Ich weiß, was Sie getan haben - halten Sie sich von meiner Tochter fern‘. Er ist wortlos weggegangen!“
Schon als Kind Alkohol getrunken
Blair enthüllt auch, dass sie bereits in ihrer Kindheit anfing, regelmäßig Alkohol zu trinken: „Ich glaube nicht, dass ich meine Kindheit überstanden hätte, wäre ich keine Alkoholikerin gewesen. Alkohol war meine große Stütze, mein Trostmechanismus“.
„Mean Baby“ kommt am 17. Mai in Amerika heraus.
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