Besser bekannt als „Fersensporn“, liegt der Plantarfasziitis meist eine Fußfehlstellung zugrunde. Die damit verbundes Überlastung der Fußsohle führt zu Entzündung.
Beim ersten Schritt in der Früh ist es am schlimmsten: In die Ferse frisst sich ein scharfer Stich, der es bisweilen unmöglich macht, den Fuß ganz auf den Boden aufzusetzen. Betroffene beschreiben es so, als ob sie auf einen spitzen Gegenstand treten würden. Je besser die Muskulatur dann durch Bewegung aufgewärmt ist, umso weniger spürt man den stechenden Schmerz, bis er gegen Abend wieder zunimmt.
Knöcherne Veränderung ist eher selten
Was kann das sein? Plantarfasziitis, Entzündung der Sehnenplatte der Fußunterseite, weitreichend bekannt als Fersensporn, „Diese Bezeichnung ist für die Patienten aber irreführend, weil viele glauben, man müsse diesen ,Sporn‘ am Röntgenbild sehen. Es liegt aber nur zu einem geringen Prozentsatz eine knöcherne Veränderung vor. Meist besteht eine Weichteilentzündung auf der Fußsohle“, klärt Dr. Ulrich Müller, Orthopäde und Unfallchirurg, Orthopädie Donauzentrum, Wien, auf.
Schwaches Bindegewebe begünstigt die Beschwerden.Orthopädische Sporteinlagen stützen.
Dr. Ulrich Müller, Orthopäde
Die häufigsten Ursachen für die Überlastungsreaktion sind Übergewicht und Senk-Spreizfuß (durch diese Fehlstellung knickt die Ferse nach innen). Auch mit dem Alter zunehmende Bindegewebsschwäche und Rheuma können dafür verantwortlich zeichnen. Jeder Zehnte hat zumindest einmal im Leben mit so einer Reizung der Sehnenplatte an der Fußsohle zu kämpfen, vor allem ab dem 40. Lebensjahr. Dr. Müller: „Wir sehen dieses Krankheitsbild in der Ordination häufig, auch weil die Behandlung langwierig ist. Man kann die Füße im Alltag ja schwer entlasten. Zumindest zu Beginn wäre aber Schonung wichtig.“
Therapiemöglichkeiten:
Konservative Maßnahmen wirken nicht kurzfristig und benötigen mindestens zwei Wochen, bis sich die Fasziitis beruhig, betont Dr. Müller. Es ist also Geduld gefragt. Es zeigen sich auch Erfolge mit Eigenbluttherapie PRP/ACP. Die im Plasma bzw. in den Blutplättchen enthaltenen herausgefilterten Wundheilungsfaktoren werden gezielt eingespritzt. Das Verfahren ist schmerzhaft. Keine Kassenleistung.
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