Mehrere Verdächtige sollen - wie berichtet - eine 18-Jährige bei einer Party in einer Innsbrucker Wohnung mehrfach vergewaltigt haben. Vier Beschuldigte wurden festgenommen, doch dann wieder auf freiem Fuß gelassen - weil die Beweise nicht ausreichen, wie das Landesgericht argumentiert. Der Fall löst heftige Diskussionen aus.
Der dringende Tatverdacht sei hier nicht gegeben, erklärte das Landesgericht. Unterlagen, die der „Tiroler Krone“ vorliegen, enthalten jedoch durchaus Details, die diesen Verdacht plausibel klingen lassen. So liegen erste Aussagen des Opfers und der Verdächtigen vor, die Beschuldigten wurden festgenommen – einer hat sich ins Ausland abgesetzt – und auch Videomaterial wurde sichergestellt. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, wird betont.
Es ist ein Fall, der auf den sozialen Kanälen der „Kronen Zeitung“ für hitzige Debatten sorgt. Ein Auszug:
Es gibt auch einige entgegengesetzte Kommentare:
Grünen-Politikerin ist „sprachlos und betroffen“
„Sprachlos und zutiefst betroffen“ zeigt sich die grüne Sicherheits- und Frauensprecherin Stephanie Jicha: „Es stellt sich die Frage, wie solche Verbrechen in Zukunft verhindert werden können. Im Gewaltschutzplan ,Sozialer Nahraum’ des Landes Tirol finden sich einige Antworten darauf.“
Man stelle sich vor, man wird vergewaltigt und muss jederzeit damit rechnen, dem Vergewaltiger zu begegnen.
Stephanie Jicha (Grüne)
Dass der Antrag auf Verhängung der U-Haft abgelehnt wurde, sei für die betroffene Frau eine Katastrophe. „Man stelle sich vor, man wird vergewaltigt und muss jederzeit damit rechnen, dem Vergewaltiger auf der Straße zu begegnen. Das macht einen fertig, da müssen wir uns etwas einfallen lassen, dass das nicht mehr passiert“, findet die Politikerin klare Worte. Ihre konkreten Vorschläge: Ab dem Zeitpunkt, wo die U-Haft nicht verhängt wird, sollte man bereits mit der Täterarbeit beginnen. Darüber hinaus brauche es ein striktes Annäherungsverbot.
Anzengruber: „Vertraue Polizei und Justiz“
Auch der Innsbrucker Vize-BM Johannes Anzengruber (ÖVP) bezog Stellung: „Die vielen Reaktionen in der Bevölkerung zu diesem sehr schwierigen Kriminalfall sind verständlich. Ich bin mir sicher, dass die Ermittlungen zu einem entscheidungsreifen Ergebnis führen werden. Ich vertraue hier den erfahrenen Kräften bei Polizei und Justiz.“
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