Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter setzte am Donnerstag bei der kalten Progression nach und unterstützt ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner beim Vorstoß, diesen „Einkommens-Räuber“ endlich abzuschaffen. „Wir müssen rasch handeln und die Menschen und den Mittelstand von dieser Abgabe entlasten“, sagt Platter.
Günther Platter hat sich bereits vor eineinhalb Wochen für ein rasches Aus bei der kalten Progression stark gemacht. Nach dem Bekenntnis von Finanzminister Magnus Brunner setzte LH Platter noch einmal nach und fordert eine konsequente und einheitliche Linie, um der steuerlichen Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen.
Ich erwarte mir jetzt ein rasches Handeln. Die Modelle liegen alle auf dem Tisch. Jetzt muss der Bund an einem Strang ziehen und eindeutige Maßnahmen setzen.
LH Günther Platter
„Seit meinem Vorstoß vor eineinhalb Wochen ist die Zahl der Befürworter zur Abschaffung der kalten Progression spürbar gestiegen. Das ist gut und richtig, aber gleichzeitig erwarte ich mir jetzt ein rasches Handeln. Die Modelle liegen alle auf dem Tisch. Jetzt muss der Bund an einem Strang ziehen und in einem parteiübergreifenden, bundesweiten Diskussionsprozess sowie in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern eindeutige Maßnahmen setzen. Ich bin jedenfalls felsenfest davon überzeugt, dass wir der kalten Progression – dem Bremsklotz unseres Steuersystems – geschlossen entgegentreten müssen“, so LH Platter. Ansonsten würden immer weitere Inflationsrekordwerte erreicht und wertvolle Entlastungen vom Preisanstieg wieder aufgefressen werden.
Verdienst stieg um 8,2 %, Lohnsteuer um 12 %
„Ich habe mir von Experten berechnen lassen, wie sich die steuerliche Mehrbelastung für Durchschnittsverdiener in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat. Diese verdienen heute um 8,2 Prozent mehr - zahlen aber um ca. 12 Prozent mehr Lohnsteuer. Die Ungerechtigkeit gehört angesichts der aktuellen Teuerungswelle schnellstmöglich auf das Abstellgleis“, fordert LH Platter. Auch der Eingangssteuersatz liege wie 2016 noch immer bei 11.000 Euro. Wäre dieser in den letzten Jahren an die Inflation angepasst worden, begänne die Steuerpflicht heuer erst bei rund 12.000 Euro.
Platter sagt: „Ich möchte der Bundesregierung hier nicht vorgreifen, aber dennoch verdeutlichen die Beispiele, dass wir dringend ins Handeln kommen müssen. Ich habe bereits Anfang Mai betont: Es geht nicht mehr nur darum, dass die Menschen eine Arbeit haben, sondern ob sie aufgrund der Rekordinflation überhaupt mit ihrem Einkommen auskommen“, unterstreicht Platter den dringenden Handlungsbedarf.
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