Die Wolfsdiskussion sorgt in Kärnten weiter für erhitzte Gemüter. Während der Wolfsbeauftragte des Landes von einer „geregelten Entnahme spricht“, fordert der WWF mehr Behirtung von Weidetieren. Die Naturschutzorganisation sieht die Schweiz mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Wolfsmanagement als Vorbild.
„Wölfe dämmen die Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen ein, indem sie kranke und schwache Wildtiere erbeuten. Außerdem helfen Sie den Jägern beim Dezimieren des hohen Schalenwildbestands und reduzieren damit große Schäden am Jungwald“, betont WWF-Biologe Christian Pichler. Laut der Organisation leben derzeit etwa 45 Wölfe in Österreich. Auch in Kärnten sei eine Rudelbildung nur noch eine Frage der Zeit.
Politik schläft
Leider verschlafe die Politik diese Entwicklung seit Jahren. Es würden kaum Mittel fließen, um ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben mit Wölfen zu ermöglichen. „Der Wolf ist aus gutem Grund europaweit geschützt. Schafe derzeit leider noch viel zu wenig“, so Pichler. Abschüsse seien zwar ein Bestandteil des Managements, aber nicht die erste Wahl.
„Hirten reaktivieren!“
Die Naturschutzorganisation fordere daher mehr Unterstützung im Aufbau von Herdenschutz und eine Wiederbelebung des Hirtenwesens nach Vorbild der Schweiz. In Österreich stehe man erst am Anfang. „Erste Erfolge bei Herdenschutz-Pilotprojekten sieht man in Tirol. Andere Bundesländer hinken noch weit hinterher. Das Land Kärnten etwa lässt Landwirte noch vollkommen im Stich“, zeigt Pichler Verständnis für die Verunsicherung von Betroffenen. Es fehlt an sachlicher Information und am politischen Willen, Nutztiere besser zu schützen.“
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