Schwedischer Superstar

Ibrahimovic-Film „I Am Zlatan“ ab 19. Mai im Kino

Fußball International
13.05.2022 09:42

Zlatan Ibrahimovic stammt aus einem der berüchtigtsten Problembezirke von ganz Schweden. Dennoch schaffte es der Ausnahmekicker in die größten Fußballarenen Europas. Seinen Weg dorthin zeichnet nun eine Filmbiografie über seine jungen Jahre nach, die ab Donnerstag auch in den heimischen Lichtspielhäusern zu sehen ist, nachdem der Start pandemiebedingt mehrmals verschoben werden musste.

Es passiert nicht häufig, dass ein Kinosaal schon vor dem Film laut applaudiert - doch wenn das Leben des berühmtesten Sohnes der Stadt auf die Leinwand gebracht wird, dann kommen auch die als reserviert geltenden Schweden aus sich heraus. Als ein Ansager den Saal in einem Kino in Malmö auf „I Am Zlatan“ vorbereitet, brandet tatsächlich spontaner Jubel auf, noch bevor die erste Szene zu sehen ist.

„Geschichte einer lebenden Legende“
Nun neigt die Leinwand dazu, große Stars noch etwas größer zu machen, gerade dann, wenn sie sich von ganz unten hochgearbeitet haben. Auch „I Am Zlatan“ wird heroisch als „die wahre Geschichte einer lebenden Legende“ beworben - doch wie die jungen Zuschauer in dem Malmöer Kino werden sich sicherlich noch viele weitere Fußballfans von dem Film mitziehen lassen. Zu gut ist einfach die Lebensgeschichte, die der Handlung zugrunde liegt.

(Bild: GEPA)

Jugend in Problemviertel
Aufgewachsen ist Ibrahimovic im Malmöer Problemviertel Rosengård, wo auch der Film ansetzt. Zwischen ockergelben Plattenbauten kickt der junge Zlatan seine Nachbarschaft in Grund und Boden, ehe sich für ihn der Weg in den organisierten Fußball auftut. Dabei kommt ihm sein trotziges Ego zugute, steht ihm aber auch immer wieder im Weg. „Sollen wir reden oder spielen?“, fragt der ungeduldige Bursche seinen Trainer. Verkörpert wird der zu dem Zeitpunkt elfjährige Kicker dabei vom grandiosen Dominic Andersson Bajraktari, in späteren Jahren als Teenager dann nicht minder glaubwürdig von Granit Rushiti.

Granit Rushiti (l.), Direktor Jens Sjogren (m.) und Dominic Bajraktari Andersson (r.) (Bild: AFP or licensors)
Granit Rushiti (l.), Direktor Jens Sjogren (m.) und Dominic Bajraktari Andersson (r.)

Busfahrt statt Laufen
Ibrahimovic hadert immer wieder mit seinem Temperament und daraufhin mit Mitschülern wie Mitspielern. Wie der Film beschreibt, hat er seinen Trotz ohne Frage von Vater Sefik (Cedomir Glisovic) geerbt, der für seinen Sohn auch gerne mal die Matratze vom Ikea nach Hause trägt, weil ihm die Lieferkosten dafür zu hoch sind. Der junge Kicker in „I Am Zlatan“ ringt dabei vor allem mit sich selbst. Einem Jugendtrainer erklärt er, dass er der beste Fußballer der Welt werden wolle, um im nächsten Atemzug beim Joggen mit der Mannschaft kurzerhand den Bus statt die eigenen zwei Beine zu nehmen. Ibrahimovic ist ein frühes Genie - aber eines, das an familiären Problemen und pubertären Problemen zu scheitern droht. Der Film zeigt letztlich auch, wie schmal der Grat zwischen dem Abrutschen in die Kriminalität und dem großen Ruhm ist. Auch Ibrahimovics kürzlich verstorbener Berater Mino Raiola spielt eine gewichtige Rolle.

Kung-Fu-Torre und Co.
Das beschriebe Ego früherer Tage hat Ibrahimovic jedenfalls bis heute begleitet, während er es längst an die Spitze der Fußballwelt geschafft hat. Der Stürmer hat in vier der fünf großen Fußballligen für einige der größten Clubs der Welt gespielt. Dabei ist er mit spektakulären Toren in Kung-Fu-Manier aufgefallen, aber zugleich auch immer wieder mit selbstbewussten wie nicht selten arroganten Sprüchen. Der ichbezogene Titel „I Am Zlatan“ (Original: Jag är Zlatan), den auch David Lagercrantz‘ Ibrahimovic-Biografie aus dem Jahr 2011 trug, kommt somit nicht von ungefähr.

(Bild: APA/AFP/MARCO BERTORELLO)

Auch mit 40 Jahren steht „Ibra“ heute noch für den AC Mailand auf dem Rasen. „I Am Zlatan“ beschreibt dabei seinen Weg aus Rosengård bis nach Amsterdam, wo letztlich ein einzelnes Ausnahmetor einen entscheidenden Unterschied macht: den zwischen einem Millionenvertrag bei einem Spitzenclub und dem krachenden Scheitern.

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(Bild: KMM)



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