Paukenschlag in der heimischen Bankenszene: Erste-Group Chef Bernhard Spalt (53) gab überraschend bekannt, dass er seinen bis 2023 laufenden Vertrag nicht verlängern wird. Der offizielle Grund sind „Auffassungsunterschiede“ über die künftige Gesamtausrichtung der Gruppe. Doch hinter den Kulissen rumort es schon seit Längerem.
Im Juli 2019 hatte Spalt Langzeitchef Andreas Treichl beerbt, sein Vertrag läuft noch ein Jahr. Treichl ist aber über die Erste-Stiftung, die der größte Einzelaktionär ist, nach wie vor der starke Mann im Hintergrund. In den letzten Monaten häuften sich die Gerüchte, dass der als eher introvertiert geltende Spalt nicht die besten Antworten auf die anstehenden Probleme hat.
Das betraf z. B. den Ausstieg der spanischen CaixaBank als Kernaktionär der Ersten. Sie bildete gemeinsam mit der Stiftung, den heimischen Sparkassen und der Wiener Städtischen ein Syndikat, das mit rund 30% der Aktien ein Schutz vor Übernahmen ist. Ohne die 9,9% der Spanier hat das Syndikat zwar noch immer über 20%, doch man hätte sich einen weiteren langfristigen Kernaktionär gewünscht.
In der Ersten hält sich schon seit längerer Zeit das Gerücht, dass Ex-Vizechef Peter Bosek zurückkommt. Da ihm Spalt bei der Treichl-Nachfolge vorgezogen wurde, wechselte er 2020 zur Luminor Group, einer Bankengruppe im Baltikum. Es wäre keine Überraschung, wenn der als charismatisch geltende Bosek schon bald als neuer Erste-Chef designiert würde.
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