Landesrat Daniel Fellner kann nur den Kopf schütteln: „Auf die Idee muss man einmal kommen: Wenn die Uferflächen am Wörthersee ausgehen, vergrößere ich den See mittels einer Lagune. Was kommt noch? Das Aufschütten von Bergen um mehr Platz für Chaletdörfer zu erhalten?“ - Sie erraten es, es geht um den Bau einer künstlichen Lagune in Pörtschach, für die das wertvolle „Buberlemoos“ dran glauben müsste.
Bei Fellner, der in der Regierung für die Raumordnung zuständig ist, stapeln sich derzeit ähnliche Anliegen. „Die Immobilienbranche macht enormen Druck; so wie zuerst in Tirol und Salzburg. Jetzt ist offenbar Kärnten dran.“ Doch wer entscheidet letztlich, ob die Verschandelung der Landschaft genehmigt oder abgelehnt wird? Bürgermeister oder Landesrat? Da wird die Sache kompliziert, und das spielt oft den Projektwerbern in die Hände.
Allerdings hat Kärnten seit Jahresbeginn ein neues Raumordnungsgesetz, und das gibt Fellner einige Möglichkeiten. Gemeinwohl über Einzelinteresse, Erhaltung wertvoller ökologischer Räume und der Schutz von Uferflächen sind nur drei Eigenheiten, die man den geplanten 17 Luxusimmobilien in der Lagune eher nicht zusprechen kann. Daniel Fellner: „Nicht ein Punkt spricht für das Projekt.“
Wenn allerdings alle vom Raumordnungsgesetz definierten Punkte erfüllt sind, tut sich die Landespolitik schwer. Dann ist wie in dem Fall Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz oder im Fall der Chaletdörfer auf dem Klippitztörl Bürgermeister Dieter Dohr zuständig. Die Kommunalpolitiker sind es auch, die nur in den seltensten Fällen dem finanzstarken Druck der Investoren Stand halten. Das lehrt die Erfahrung.
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