Johann Hackl (59) stapft um 5 Uhr früh durch die feuchte Wiese, bedacht bleibt er stehen und schaut in das Display vor sich. Fast lautlos surrt seine Drohne über ihm: „Sie ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet“, erklärt er. „Damit kann ich ein kleines Rehkitz auf der Wiese aufspüren.“ Jetzt hat der Jäger eines entdeckt. Er ruft Kollegen herbei, die das Tierbaby vorsichtig und fachmännisch bergen. Später wird es wieder frei gelassen.
Viele Kollegen entdecken Rehkitze mit Hilfe der Drohne. Landwirte sollen sich vor der Mahd an den Jagdleiter in ihrem Bezirk wenden.
Johann Hackl, passionierter Jäger und Tierliebhaber
Hackl sucht weiter. Erst wenn sein Drohnendisplay keinen Wärmefleck mehr anzeigt, gibt er dem Landwirt grünes Licht: „Jetzt kann er mähen, ohne dass ein Kitz ins Mähwerk gerät.“
Schutzinstinkt ist Falle
Hackl, der sein Jagdrevier im Bezirk Freistadt hat, ist jeden Frühsommer so bald am Morgen unterwegs. „Ich habe sicher hunderte Kitze geborgen und vor Leid und Tod bewahrt“, sagt er stolz. Die Kleinen werden geboren, ihr Schutzinstinkt in den ersten Wochen besteht darin, nicht zu flüchten, sondern sich im Gras zu verstecken, wenn Gefahr droht.
Gute Zusammenarbeit mit Landwirten
Kommt der Mäher ereilt sie ein qualvoller Tod. Gelangt das tote Tier in die Silage, hat das schwerwiegende Folgen: Das Futter der Kühe wird mit Leichengift verunreinigt. „Mich rufen die Bauern rechtzeitig an und bitten mich, ihre Wiesen abzusuchen“, schildert Hackl, wie es in seinem Revier üblich geworden ist. Kitzrettung mit der Drohne gilt mittlerweile als Königsdisziplin unter Jägern.
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