Endlich in der urbanen Mitte! Das Stadtmuseum Nordico hat in der Tabakfabrik, dem jungen Linzer Startup-Hochbeet, ein Schaudepot bezogen. Das ist einzigartig in Österreich und mit 550 Exponaten zugleich ein wichtiges Gedächtnis der Stahlstadt.
Uhren, Gemälde, Hutblöcke für Modisten, ein Fahrrad mit Tixoblasen, alte Sofas aus der Linzer Dependance der Nationalbank oder eine Skulptur aus Hochofen-Handschuhen: Es ist ein kurioses Sammelsurium aus Industrie, Wirtschaft, Alltag, Handwerk und Kunst, das im neuen Schaudepot des Nordico aufbewahrt wird. Das Haus in der Carlonegasse, wo früher das Archiv untergebracht war, wurde verkauft, wie berichtet.
Blick durch die Schaufenster
Die Schätze haben nun im sanierten Magazin 1, wo einst Rohstoffe für die Zigarettenproduktion lagerten, eine neue, täglich sichtbare Bleibe. Andrea Bina, Chefin des Nordico, hat mit ihrem Team die bunte Parade in eine schöne, inspirierende Ordnung gebracht. Alles wird umrahmt von einer Schaufensterzeile entlang des sogenannten „Behrens-Bands“, einer Führungsrunde in der Tabakfabrik. An den Fenstern geben QR-Codes Auskunft zu den Objekten, die man im Vorbeigehen entdecken kann.
Vintage-Möbel
„Einige Exponate sind erstmals an ihren Ursprungsort wieder zurückgekommen“, betont Bina. Sie steht vor einem Designersessel, den der Tabakfabrik-Architekt Peter Behrens in den 1930ern entworfen hat. Das Vintage-Stück aus Stahlrohr und Holz musste es damals „hundertfach gegeben haben, denn die Arbeiter und Arbeiterinnen saßen darauf. Jetzt ist es ein Unikat.“
Das Schaudepot lädt heute noch bis 20 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ ein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.