Sturm-Boss am Wort

„Diese Erfolgsbreite hat es im Verein nie gegeben“

Steiermark
15.05.2022 09:00

Die Sturm-Familie feiert am Sonntag im ausverkauften Heimspiel (17) gegen den WAC eine tolle Saison - und Sturm-Präsident Christian Jauk feiert am gleichen Tag seinen 57. Geburtstag. Die „Krone“ bat den Banker daher zum ausführlichen Gespräch. Der schwarz-weiße Boss über das Traum-Jahr, die Stadionfrage in Graz, Wünsche und Investitionen.

„Krone“: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Was wünscht sich der Präsident im letzten Heimspiel des Jahres?
Christian Jauk: Danke für die Glückwünsche. Ein volles Haus ist ein großartiges Zeichen der Fans für eine großartige Saison des gesamten Teams. Wir besitzen jetzt schon mehr Punkte als zum vergleichbaren Zeitpunkt des letzten Meisterjahres. Manche sagen, wir sind der „Best of the rest“, ich sage, wir sind als Vizemeister der Meister der Herzen. Und die Verabschiedung von unserem Größten Ivica Osim hat bewiesen, wie unglaublich eng diese Sturm-Familie zusammen steht. Das ist das Fundament unseres Vereines.

Sportlich muss der schwarz-weiße Boss nach dieser Saison wohl wunschlos glücklich sein, oder? Herren Vizemeister, Damen Vizemeister und die Amateure stehen vor dem Aufstieg in die 2. Liga.
In unserer Vereinsgeschichte hat es diese Erfolgsbreite noch nie gegeben. Alle Bereiche des Vereines arbeiten großartig. Daher bin ich sehr demütig und dankbar in der Stunde des Erfolges. Der Fußball ist schnelllebig. An die Spitze zu kommen ist einfacher, als dort zu verbleiben, speziell in Österreich. Wir müssen immer hungrig sein, um uns weiter zu entwickeln - und das jeden Tag.

Sturm verabschiedet sich am Sonntag von seinen Fans in Liebenau. (Bild: Sepp Pail)
Sturm verabschiedet sich am Sonntag von seinen Fans in Liebenau.
Gegen WAC will Chris Ilzer einmal noch mit den Fans in Liebenau feiern. (Bild: Sepp Pail)
Gegen WAC will Chris Ilzer einmal noch mit den Fans in Liebenau feiern.

Sowohl die Profis als auch die Bundesliga-Damen bestreiten in der kommenden Saison die Qualifikation zur Champions League. Was würde Ihnen persönlich der Sprung in die Königsliga nach mehr als 20 Jahren bedeuten? Wäre es das Highlight Ihrer bisherigen Präsidentschaft oder steht der sensationelle Cup-Sieg drüber?
Heute ist die Kluft in der Champions League deutlich größer als vor 20 Jahren. Die Gegner, die zur Auswahl stehen, befinden sich in einer ganz anderen Dimension, daher dürfen wir nicht die Realität ignorieren. Das David-Goliath-Spiel begeisterte den Fußball immer schon. Wir müssen unser Potenzial ausschöpfen, dann werden wir sehen. Speziell für die Damen wünsche ich mir mehr Fans. Erfolge vergleiche ich nicht, jeder ist auf seine Art einmalig.

Was würde die Königsliga für den Klub bedeuten, sie wäre wohl ein Quantensprung?
Der Rekordtransfer von Kelvin Yeboah und die Gruppenphase haben uns einen Rekordumsatz beschert. Wir planen vorher nie mit Europacup-Einnahmen. Umso schöner, wenn wir nächste Saison schlechtestenfalls in der Gruppenphase der Europa League landen. Das schafft Planungssicherheit und ergibt genug Möglichkeiten. Grundsätzlich verteilen wir das Fell des Bären nicht schon vorher.

Sturm ist wieder auf der großen Bühne Europas. 2021 ging es für den Klub und seinen Vorstand unter anderem auch nach Monte Carlo. (Bild: Pail Sepp)
Sturm ist wieder auf der großen Bühne Europas. 2021 ging es für den Klub und seinen Vorstand unter anderem auch nach Monte Carlo.

Satte Europacupeinnahmen sind Sturm schon jetzt sicher, auch wenn es mit der Champions League nicht klappen sollte. Was passiert mit dem Geld, fließt es in die Infrastruktur, in einen zweiten Höjlund?
Die Gruppenphase ist nicht nur für den Verein lukrativ, sondern für das gesamte Team. Wir gehen unseren eingeschlagenen Weg weiter. Dazu gehören Infrastruktur und sportliche Investitionen gleichermaßen. Schön, dass wir uns in so einer Lage befinden.

Falls Sturm in der Königsliga spielt, die Heimspiele würden in Graz über die Bühne gehen?
Wir werden alles dafür tun, um dort zu spielen, wo wir zu Hause sind und das ist Graz. Leider ist das Stadion schon eines der ältesten in Österreich. Die Anforderungen für diese Infrastruktur werden von der UEFA und von der FIFA laufend strenger. In anderen Bundesländern wird mit Neubauten darauf reagiert. Wir hinken in Graz hinterher.

Was ist der letzte Stand in der Stadion-Frage? Es gab früher Pläne zu einem eigenen Stadionbau, sind die noch Thema?
Wir wollten immer primär Pächter in Liebenau werden. Die Stadt würde sich dadurch einiges an Arbeit und Kosten ersparen. Mittelfristig wird Graz nicht um eine Adaptierung einer zweiten Sportstätte umhinkommen. Kurzfristig spart man sich etwas, langfristig wird es teurer, siehe Linz.

Sportlich läuft es wie am Schnürchen, wann segelt der Präsident in den Hafen der Ehe?
Manche Journalisten sind immer besonders neugierig und wollen gleich alles wissen, aber in diesem Fall: Privat bleibt privat (lacht).

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