Nach wie vor sorgt der Wolf im Kärntner Mölltal bei vielen für schlaflose Nächte. Die Almsaison ist noch jung, und die Bauern müssen schon die ersten Risse beklagen. Doch nicht nur den Tieren droht Gefahr. Familie Taurer hat auch Angst um die Kinder und hat zu deren Schutz Maßnahmen ergriffen.
„Mein Mann kam aufgeregt ins Haus gelaufen, nachdem er einen Wolf direkt hinter unserem Haus gesichtet hatte“, erzählt Claudia Taurer, die mit ihrer Familie einen Bauernhof in Stall bewirtschaftet. Angst hat sie aber nicht nur um ihre Pferde, Hühner, Schafe, Ziegen und Welpen, sondern auch um die Kinder. „Täglich halten sich bei uns Buben und Mädchen auf. Einige haben hier ihre Pferde eingestellt. Da ist also immer was los.“
„Wir lassen weder die Tiere noch unsere Kids aus den Augen“
Die Wölfe, die seit Monaten durchs Mölltal streifen und sich in Siedlungen vorwagen, bereiten ihr große Sorgen. „Die Kleinen können nicht mehr im Wald spielen. Jeder hat Angst. Wir lassen weder die Tiere noch unsere Kids aus den Augen. Das Raubtier hat in unserem Tal bereits enormen Schaden angerichtet“, bedauert die 48-Jährige. „Ich habe wirklich Angst um meine Familie!“ Ihren Bauernhof hat Taurer mittlerweile abgesichert.
„Sobald es dunkel wird, gehen wir nicht mehr außer Haus. Zum Nachbarn fahren wir im Auto. Das gesamte Areal ist mit Scheinwerfern und Bewegungsmeldern ausgestattet. Wir haben auch ein Radio, das draußen eingeschaltet ist“, erzählt die Bäuerin. „Diese Maßnahmen müssen wir aber immer abwechseln, da sich das Tier sonst daran gewöhnt.“
Erst am Samstag mussten die Bauern bei der täglichen Kontrolle auf der Alm im Wöllatal einen schrecklichen Fund machen: „Die Almsaison hat nicht einmal richtig begonnen, und schon finden wir gerissene Schafe.“
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