Nach der Bluttat an seiner Noch-Ehefrau und Mutter einer gemeinsamen Tochter hat ein Salzburger (41) im Verhör ein Geständnis abgelegt. Nach einem Streit soll er die 30-Jährige gewürgt und dreimal mit einem Küchenmesser auf sie eingestochen haben. Gegen den Mann bestand ein Kontaktverbot. Das spätere Opfer hatte ihn im April angezeigt.
Am Freitag war in der Pinzgauer Gemeinde Piesendorf die Leiche der 30-Jährigen aufgefunden worden. Einen Tag lang war der Hauptverdächtige, ihr Noch-Ehemann, auf der Flucht vor der Polizei gewesen, die mit Cobra-Beamten und Helikopter nach ihm gefahndet hatte. Am Samstag um 11 Uhr nahm der 41-Jährige sein Handy in die Hand, rief die Polizei an und ließ sich widerstandslos in einem Wohnhaus in Uttendorf festnehmen.
„Den tragischen Ereignislauf bereut er selbst am allermeisten"
Ermittler des Landeskriminalamtes begannen noch am Nachmittag mit dem Verhör. Eine „mehrstündige Vernehmung“, wie Strafverteidiger Franz Essl betonte. „Mein Mandant sagt, dass alles spontan eskaliert ist. Den tragischen Ereignislauf bereut er selbst am allermeisten.“ Der Mann sei „hoffnungslos verzweifelt“ und habe in einer „allgemein begreiflichen, heftigen Gemütsbewegung“ gehandelt, also im Affekt.
„Es liegt hier Totschlag vor und nicht Mord“, so der Jurist gegenüber der „Krone“. Der 41-Jährige habe seine Partnerin immer noch geliebt, aber keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Die Frau verblutete laut Obduktionsbericht an drei Messerstichen.
Trennungsstreit als Auslöser?
Die beiden lebten seit Wochen in Trennung, es gab Zwist um die Weiterführung der gemeinsam gepachteten Gastro-Betriebe. Laut Angaben des Strafverteidigers habe die zweifache Mutter vor der Tat angekündigt, die gemeinsamen Unternehmungen - unter anderem zwei Lokale und ein Schwimmbadbuffet - übernehmen zu wollen.
Einstweilige Verfügung wegen früherer Übergriffe
Gegen den 41-Jährigen bestand wegen früherer Übergriffe auf seine Ehefrau bereits ein Kontaktverbot. Wegen gefährlicher Drohungen, beharrlicher Verfolgungen und einer schweren Körperverletzung hatte die 30-Jährige im April Anzeige erstattet, die Justiz sprach eine einstweilige Verfügung aus. Nach den ersten Vernehmungen wurde der Mann nun in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.
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