Die Gastro- und Tourismus-Branche hat zwei harte Jahre hinter sich. Um bei endlich wieder uneingeschränkten Öffnungszeiten und guter Buchungslage die bevorstehende Sommersaison optimal nutzen zu können, braucht es noch dringend Personal. Das findet aber nur langsam wieder in diese Branche zurück und muss „gelockt“ werden.
Derzeit sind in Kärnten 11.848 Erwerbstätige in der Gastro- und Tourismusbranche gemeldet. Nach dem Tiefstand von 2020, als es nur 7144 waren, befindet sich der Mitarbeiterstand also beinahe wieder auf dem Niveau von 2019 mit 12.136 Beschäftigten. Dennoch klagen immer noch viele Betriebe in unserem Land über einen Mangel an Fachkräften.
Rund 500 offene Stellen sind noch ausgeschrieben. Sigi Mörisch, Fachgruppenobmann der Hotellerie der Wirtschaftskammer und selber Chef des „Genießerhotels Mörisch“ in Seeboden, sucht bisher vergeblich noch fünf Lehrlinge und zwei Fachkräfte. „Ich überlege schon, Lehrlingen ein Prämiensystem anzubieten“, so Mörisch, der von der Politik ein höheres Kontingent ausländischer Saisonkräfte fordert. Ukrainische Flüchtlinge, die auf Jobbörsen aktiv kontaktiert wurden, seien in Kärnten bereits im Einsatz.
Gefragt sind auch Quereinsteiger, die über AMS-Schulungen zu Gastro-Mitarbeitern werden. Da gibt es etwa den Hausmeister, der mit einer Badetechnik-Ausbildung jetzt im Wellnessbereich arbeitet. „Auch die Generation 50-plus kann mit Teilzeitjobs gelockt werden, bei denen man zwei, drei Tage die Woche arbeitet“, verrät Guntram Jilka, Geschäftsführer des Bereichs Gastronomie in der WK.
Die Sommersaison ist gut gebucht, sie wird stattfinden, wenngleich durch den Kostendruck mancherorts auf Sparflamme: reduzierte Öffnungszeiten, unbewohnte Stockwerke. Und in so mancher Küche wird man aus Mangel an Köchen wohl oder übel auf Convenience-Menüs zurückgreifen müssen.
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