Eine Kunstinstallation ist der Tragödie von Parndorf gewidmet. Michael Kos übergibt sie am Dienstagabend an das Land.
Der 27. August 2015 war ein Tag, den das Burgenland und die ganze Welt nicht mehr vergessen sollte: 71 Flüchtlinge wurden in einem in einer Pannenbucht auf der Ostautobahn (A 4) bei Parndorf abgestellten Kühl-Lkw entdeckt. Sie alle waren qualvoll erstickt. Die Haupttäter wurden mittlerweile zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Box in Realgröße
Mit dieser Tragödie, die auf erschütternde Weise aufzeigte, welche Risiken Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Österreich eingehen und wie skrupellos die Menschenschmuggler vorgehen, setzte sich auch der prominente Künstler Michael Kos auseinander. Mit seiner Installation „Memory Box 71“ baute er den Transportraum des Lastautos, in dem die 71 Menschen den Erstickungstod fanden, in seinen originalen Größenverhältnissen nach. Durch diese anschaulichen Realmaße des Laderaums und die Vornamen der Opfer soll Betrachtern die Dramatik der damaligen Geschehnisse vermittelt werden. Dienstagabend wird die „Memory Box 71“ im Gedächtnis an die bei Parndorf aufgefundenen Toten an das Land Burgenland übergeben. Diese kann dann ab morgen im Kulturzentrum Eisenstadt kostenlos besichtigt werden.
Stück von Peter Wagner
Im Zusammenhang mit der Übergabe der Installation gelang es im Vorfeld auch, eine Aufführung des Theater-Essays „Der Fluss sucht sich ein neues Bett“ von Peter Wagner im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt zu ermöglichen. Auch dieses Stück setzt sich mit den Themen Migration und Flucht auseinander. Aufgeführt wird die Produktion am 15. Juni um 17 Uhr.
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