Gruppe Wagner

Österreich: Härteres Vorgehen gegen Putins Söldner

Politik
17.05.2022 06:00

Die berüchtigte Wagner-Gruppe macht der EU weltweit Sorgen. Sei es in der Ukraine, sei es in Mali, wo zahlreiche Bundesheer-Soldaten stationiert sind. Eine „rote Linie“ soll nun her, Kompromisse mit den rechtsradikalen Söldnern könne es keine geben, heißt es aus Wien.

Wenn sich am Dienstag die Verteidigungsminister der EU in Brüssel treffen, wird es auch um die derzeit gefürchtetste Söldnergruppe der Welt gehen: Wagner. Das russische Unternehmen, gegründet von einem Neonazi, heuert seit acht Jahren Ex-Soldaten an und schickt diese - meist im Auftrag der russischen Regierung - nach Syrien, in die Ukraine oder bis nach Mali. Und gerade dort in Westafrika machen die Freischärler auch Österreichern das Leben schwer:

Die Söldner kassieren für ihre aktiven Kriegseinsätze pro Monat rund 4300 Dollar (rund 4000 Euro), Hinterbliebene erhalten Entschädigungen. (Bild: French Army via AP)
Die Söldner kassieren für ihre aktiven Kriegseinsätze pro Monat rund 4300 Dollar (rund 4000 Euro), Hinterbliebene erhalten Entschädigungen.

Knapp 80 Soldaten des Bundesheeres können hier nicht mehr ihren EU-Auftrag erfüllen und malische Soldaten ausbilden, da Söldner der Gruppe Wagner nicht nur handstreichartig das Kommando über fertig ausgebildete Malier übernommen, sondern auch Massaker an der Zivilbevölkerung begangen haben. Der Name geht zurück auf den Spitznamen ihres Kommandeurs, des früheren Offiziers des Militärgeheimdienstes GRU, Dmitrij Utkin, dem eine Verehrung für Hitler und damit auch der Musik von Richard Wagner nachgesagt wird.

(Bild: AFP/French Army General Staff)

Söldner sollen künftig nicht mehr Fuß fassen
„Es wird Zeit, eine ,rote Linie‘ einzuziehen“, heißt es aus dem Verteidigungsministerium in Wien gegenüber der „Krone“. „Es kann nicht sein, dass Wagner in ein Land reingeht und wir rausgehen.“

„Keine Kooperation“
Bei dem Gipfel will Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zusammen mit anderen EU-Staaten ein härteres Vorgehen gegen Wagner einfordern. „Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir künftig mit solchen Gruppierungen umgehen, und Maßnahmen ergreifen, dass ein derartiges Geschäftsmodell weniger attraktiv ist und in künftigen Krisensituationen nicht Fuß fassen kann“, so die Ministerin. „Mit Wagner kann es keine Kooperation geben.“

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