Der Prozessbeginn gegen fünf Mitglieder einer polnischen Diebesbande musste vertagt werden. Die Beschuldigten hatten in Niederösterreich hochpreisige Luxuskarossen gestohlen. Der Gesamtschaden: 1,2 Millionen Euro.
Im März gelang der Polizei in Niederösterreich ein erfolgreicher Schlag gegen die Automafia. Wie berichtet, konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes zehn polnische Staatsbürger im Alter zwischen 21 und 38 Jahren ausforschen. Sie sollen 15 hochpreisige Fahrzeuge der Marken Mercedes, BMW und Porsche von Juli bis Oktober 2021 unter anderem in Tulln und Baden gestohlen haben. Der Gesamtschaden liegt bei rund 1,2 Millionen Euro.
Vier Angeklagte fehlten
Gestern hätte der Prozess gegen fünf der zehn Bandenmitglieder in St. Pölten starten sollen. Doch beim morgendlichen Verhandlungstermin erschienen vier der Beschuldigten nicht. Der Grund: Sie waren aus der U-Haft entlassen worden und in ihre Heimat zurückgekehrt. Somit heißt es nach monatelanger Ermittlungsarbeit, die schließlich zur Festnahme - samt Cobra-Einsatz und halsbrecherischer Verfolgungsjagden - von acht der insgesamt zehn Täter führte: bitte warten.
Umfangreiches Ermittlungsverfahren
„Nachdem es sich hier um ein nicht komplexes Verfahren mit dem Delikt Fahrzeugdiebstahl und dem Haftgrund Tatbegehungsgefahr handelt, liegt die rechtlich festgelegte Dauer der U-Haft bei maximal sechs Monaten“, erklärt Birgit Eisenmagen, die Sprecherin des Landesgerichts St. Pölten, die Freilassung auf „Krone“-Anfrage. Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen mit mehreren Tatverdächtigen sei diese Frist aber überschritten worden. Erst wenn alle Anklagen rechtskräftig seien, würde ein internationaler Haftbefehl erlassen.
Prozesstermin vertagt
Die Verhandlung des einen noch inhaftierten und damit in St. Pölten anwesenden Täters wurde auf kommende Woche vertagt. Die Beschuldigten seien nicht geständig. Laut Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten wird ihnen das Verbrechen des gewerbsmäßigen schweren Diebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Damit drohen bis zu zehn Jahre Haft.
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