Satire im ukrainischen Internet: Ein Putin-Darsteller fordert im Kreml: „Wir müssen Finnland und Schweden folgen und ebenfalls der NATO beitreten!“; „????????“; „... zum Schutz vor der Ukraine.“
Es geht um den Vorstoß des ukrainischen Gegenangriffs bei Charkiw bis an die russische Grenze. Lassen wir die Kirche im Dorf. Diese Befreiung ist zwar eine Heldentat, aber sie konnte auch nur gelingen, weil Russland auf die Eroberung im Stile Mariupols dieser zweitgrößten ukrainischen Stadt verzichtet hat; wohl verzichten musste.
Vielleicht spielt Putins Sowjetnostalgie eine Rolle. Charkiw (russisch Charkow) ist die Mutterstadt der sowjetischen Ukraine, die dort 1918 gegründet worden und bis 1934 die Hauptstadt gewesen war. Die Enttäuschung muss für Putin groß gewesen sein, als in dieser Russisch sprechenden Stadt keine Jubelmassen die Möchtegern-Befreier begrüßen wollten.
Vieles am Strategie-Ansatz der russischen Invasoren ist wirr. Vom großen Plan ist offenbar nur ein Minimalziel übrig geblieben: die Verbindung der östlichen Separatistengebiete mit der Krim.
Ein Grund für das Debakel der russischen Aggression dürfte die fehlende Motivation der Soldaten sein und ihr Frust mit dem dilettantischen und korrupten Offizierskorps. Putin konnte sie nicht überzeugen, ihren Kopf hinzuhalten für ein vermeintliches (gemeinsames) Heimatland - im Gegensatz zu den Ukrainern. Das ist die Motivation, die Stärke verleiht.
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