In Stahlwerk ergeben

Moskau: Fast 1000 Soldaten in Kriegsgefangenschaft

Ausland
18.05.2022 11:28

In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich russischen Angaben zufolge seit Wochenbeginn 959 ukrainische Kämpfer aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal ergeben. Unter ihnen seien 80 Verletzte, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien es 694 gewesen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der Nacht auf Mittwoch in einer Videobotschaft gesagt, in die Anstrengungen zu ihrer Rettung seien einflussreiche internationale Vermittler eingeschaltet. Kiew hofft auf einen späteren Austausch gegen russische Kriegsgefangene, das russische Militär ließ einen solchen Schritt zunächst offen.

Ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk wurden gefangen genommen. (Bild: AP)
Ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk wurden gefangen genommen.
Die ukrainischen Soldaten aus dem belagerten Stahlwerk wurden in Städte gebracht, die von prorussischen Separatisten kontrolliert werden. (Bild: Associated Press)
Die ukrainischen Soldaten aus dem belagerten Stahlwerk wurden in Städte gebracht, die von prorussischen Separatisten kontrolliert werden.

Grobe Probleme auf russischer Seite
Die russischen Streitkräfte haben britischen Erkenntnissen zufolge bei ihrem Krieg gegen die Ukraine erhebliche Probleme beim Nachschub und der Truppenverstärkung. So müsse Russland viele Hilfstruppen einsetzen, um den ukrainischen Widerstand zu brechen, darunter Tausende Kämpfer aus der autonomen Teilrepublik Tschetschenien, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. „Der Kampfeinsatz so unterschiedlichen Personals zeigt die erheblichen Ressourcenprobleme Russlands in der Ukraine und trägt wahrscheinlich zu einem uneinheitlichen Kommando bei, das die russischen Operationen weiterhin behindert.“

Die tschetschenischen Kräfte würden vornehmlich um die umkämpfte Hafenstadt Mariupol sowie im ostukrainischen Gebiet Luhansk eingesetzt. Sie bestünden wahrscheinlich sowohl aus Freiwilligen als auch aus Einheiten der Nationalgarde, die ansonsten zum Schutz der Herrschaft des tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow dienen.

Beschuss in Lwiw
In der Westukraine an der Grenze zu Polen berichtete der Bürgermeister von Lwiw (Lemberg), Andrij Sadowyj, unterdessen von ständigem Beschuss mit russischen Raketen. In der Stadt gebe es sehr viele internationale Organisationen, die dadurch verunsichert werden sollten, so Sadowyj im ukrainischen Fernsehen.

Russland habe es in Lwiw nicht nur auf militärische Infrastruktur abgesehen, sondern wolle durch den Beschuss permanente Anspannung auslösen, sagte Sadowyj. „Aber wenn man rechtzeitig auf den Luftalarm reagiert und in den Schutzbunker geht, dann ist es ungefährlich.“ Die Altstadt von Lwiw gehört zum Welterbe der UNESCO.

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