Der Kärntner Landwirt Emil Ogris will nicht abhängig sein von den Energiekonzernen - dafür hat er sogar seinen Muli 45 in einen E-Traktor umgebaut!
Von Autos über Motorsensen bis hin zum Traktor: Bei Emil Ogris im Kärntner Rosental wird einfach alles elektrisch betrieben. „Wir holen uns den Strom vom Dach“, erzählt der 72-Jährige, der mehrere Fotovoltaikanlagen zu Hause installiert hat. „Einige meiner Anlagen drehen sich mit der Sonne mit und holen sich den ganzen Tag lang ihre Energie“, erläutert der gelernte Elektrotechniker. Er hat sich 1990 sogar sein eigenes Elektroauto gebaut. „Ich habe nur wenige Kilometer in die Arbeit gehabt und mir gedacht, dass man auch umweltschonender dorthin kommen muss. Deshalb habe ich meinen alten Diesel umgebaut.“
Energieautarke Landwirtschaft
Besonders in seiner Landwirtschaft bekam der umweltbewusste Kärntner zu spüren, wie viel Sprit er eigentlich verbraucht. „Vor drei Jahren habe ich mir einen Muli 45 gekauft und ihn dann gleich in einen E-Traktor umgewandelt. Ich habe den Tank gegen die Batterien eingetauscht.“
Elektrisch transportiertes Holz
Seither wird sein Holz, das er kilometerweit vom Berg hinunter ins Tal bringen muss, elektrisch transportiert. „Bei der Talfahrt lädt sich zudem die Batterie wieder auf.“ Und natürlich sind auch seine Seilwinde und sein Kran energieautark. Der Pensionist versorgt mit Hackschnitzeln sogar weitere drei Haushalte mit Energie. „Ich habe eine eigene Halle errichtet, dort werden aus Hackschnitzeln Wärme und Strom erzeugt.“
„Kronen Zeitung“: Herr Ogris, wie sieht es im Winter mit der Stromversorgung bei Ihnen aus?
Emil Ogris: In dieser Zeit sind wir ein paar Tage nicht Selbstversorger. Über das Jahr gesehen, müssen wir allerdings nur drei Prozent von unserem Strombedarf zukaufen.
Ist autarkes Leben Ihrer Meinung nach billiger?
Wir profitieren gerade bei der aktuellen Preisexplosion. Es fällt ja auch der Sprit weg! Nebenbei bauen wir Getreide an, haben Hühner, Bienen, einen Gemüsegarten. Die Milch holen wir uns vom Bauern in der Glasflasche. Zudem merken wir auch, dass wir weniger ins Geschäft gehen. Dadurch sammelt sich kaum noch Müll bei uns zu Hause an.
Wie sehen andere Ihre autarke Lebensweise?
Viele glauben, dass meine Geräte nicht stark genug wären, zum Beispiel für den Holztransport. Aber dem ist nicht so. Es funktioniert alles - viele wollen es nur nicht wahrhaben. Elisa Aschbacher
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