Schadet dem Land

D: Altkanzler Schröder verliert nun Sonderrechte

Ausland
19.05.2022 14:55

Das Europaparlament hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, Altkanzler Gerhard Schröder mit Sanktionen zu belegen. Schröder steht wegen seiner Russland-Kontakte, seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Posten bei russischen Staatskonzernen massiv in der Kritik. Ihm wird nun ein Teil seiner Sonderrechte als früherer Regierungschef in Deutschland entzogen. 

Der Haushaltsausschuss beschloss am Donnerstag die Abwicklung seines Büros, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ausschusskreisen erfuhr. Das verbliebene Personal soll anderweitige Aufgaben übernehmen, hieß es in einem Antrag der Ampel-Koalition, der im Ausschuss eine Mehrheit fand.

Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder verliert nun einen Teil seiner Sonderrechte. (Bild: AFP)
Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder verliert nun einen Teil seiner Sonderrechte.

Union wollte auch sein Ruhegehalt streichen
Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat Schröder aber weiterhin. Die Union hätte dem SPD-Politiker am liebsten auch sein Ruhegehalt gestrichen. Sie warf Schröder unter anderem vor, dem internationalen Ansehen Deutschlands zu schaden.

Kritik an Schröder

Der heute 78-Jährige war von 1998 bis 2005 deutscher Bundeskanzler. Danach übernahm er Aufgaben unter anderem für die Pipeline-Gesellschaft Nord Stream, die russische Gazprom und den Energiekonzern Rosneft.

Bisher stehen Altbundeskanzlern in Deutschland ein von ihrer Amtszeit abhängiges Ruhegehalt sowie auf Lebenszeit auch ein Büro mit mehreren Mitarbeitern, ein Fahrer und eine Erstattung von Reisekosten zu. Nun regelt die Ampel-Koalition die Alimentierung früherer Bundeskanzler und Bundespräsidenten generell neu und macht sie davon abhängig, ob die früheren Top-Politiker tatsächlich noch Aufgaben übernehmen, also etwa Schirmherrschaften haben und Reden halten.

Vermögenswerte könnten eingefroren werden
Der Schritt dürfte den Druck auf die zuständige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den Außenbeauftragten Josep Borrell erhöhen, einen Vorschlag für die Aufnahme Schröders auf die EU-Sanktionsliste vorzulegen. Sollte dieser dann angenommen werden, könnten in der EU vorhandene Vermögenswerte Schröders eingefroren werden.

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