Bei dem Brunnen aus Eichenbohlen handelt es sich demnach um einen von drei erhaltenen steinzeitlichen Brunnen im Rheinland. Das archäologische Fundstück wurde im Vorfeld des Braunkohlentagebaus Hambach ausgegraben. Das unterste Stück des Brunnens (Bild) wurde am Dienstag als Block geborgen. Mit Spannung erwarten die Archäologen nun Funde aus seinem Erdinhalt.
Der Brunnen war den Forschern zunächst nur als flache Geländemulde im Boden aufgefallen, denn das Holz der oberen Schichten war im Laufe der Jahrtausende zerfallen und verschwunden. Erst in über 13 Metern Tiefe stieß das Grabungsteam des LVR dann auf gut erhaltene Holzreste: In der Grundwasser führenden Kies- und Sandschicht haben sich die pechschwarzen Eichenbohlen unter Sauerstoffabschluss erhalten.
Erbauer gruben trichterförmigen Schacht
Zum Bau des Brunnens hatten die frühen Siedler einen trichterförmigen Schacht gegraben, dessen Durchmesser sich von rund zwölf Metern auf etwa zwei Meter im Sohlenbereich verringerte. In diesem Schacht wurde der Holzkasten nach Zimmermann-Art von unten nach oben gebaut. Im erhaltenen Bereich betrugen die Abmessungen des Kastens etwa 1,6 mal 1,6 Meter.
Grabungsleiter Dr. Wolfgang Gaitzsch (im Bild) vom LVR zeigte sich von dem Brunnen begeistert: "Es handelt sich um eine technische Meisterleistung. Die Erbauer mussten rund 1.000 Kubikmeter Sand und Kies aus dem 15 Meter tiefen Schacht befördern. Der Brunnenkasten wurde von ihnen abgedichtet und auch gewartet."
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