Sind die Bäder leer, weil die zuletzt vergünstigten Covid-Tarife heuer wieder angehoben wurden? Die „Krone“ testete, was ein Badetag in Wien kostet.
24 Grad, strahlend blauer Himmel über der Stadt Wien, es weht ein mildes Lüfterl. Der perfekte Tag also, um den Nachmittag mit der Familie im Freibad zu verbringen, um zu plantschen, zu rutschen und zu entspannen. Was man neben Sonnencreme und Schwimmzeug nicht vergessen sollte: ein gut gefülltes Geldbörserl. Denn die Tagestickets, die von drei Euro Covid-Aktionspreis im Vorjahr und 2020 heuer wieder auf 6,20 Euro für einen Erwachsenen stiegen, sorgen bei etlichen Wienern für Aufregung.
Viel Platz zum Toben
Ebenfalls mehr als früher fallen Konsumationen ins Gewicht. Getränke, Speisen oder Eis haben auch in den Badkantinen stolze Preise, wie ein Lokalaugenschein mit Familie im Ottakringer Bad zeigt (siehe Bild). Erstaunlich: Trotz des tollen Wetters war das Freibad im 16. Bezirk am Donnerstagnachmittag recht spärlich besucht. Für die Familien ein Pluspunkt: keine Wartezeiten an der Rutsche, viel Platz in den Becken und auf der Liegewiese.
Eine Erhöhung der Bädertarife gerade angesichts der aktuellen Krisen ist schlichtweg unverantwortlich.
Wiens ÖVP-Obmann Karl Mahrer.
Hohe Kosten sind vermeidbar
Die Kinder erlebten einen schönen Nachmittag und mit Spartipps wie öffentlicher Anreise, um Parkticketkosten zu vermeiden, selbst mitgebrachter Jause oder Familientickets lassen sich Kosten gut vermeiden.
ÖVP will Tarifänderung
Für die ÖVP Wien sind die Tickets zu teuer, sie übt heftige Kritik an den nun wieder angehobenen Bädertarifen: „Eine Erhöhung der Bädertarife gerade angesichts der aktuellen Krisen ist schlichtweg unverantwortlich“, meint Landesparteiobmann Karl Mahrer. „Die vergünstigten Tickets der letzten Jahre haben sich durchaus bewährt. Die aktuellen Entwicklungen und der mangelnde Andrang in den Bädern muss den zuständigen Stadtrat (Christoph Wiederkehr, NEOS) endlich zum Umdenken bewegen.“
Im langjährigen Vergleich gute Besucherzahlen
Am Dienstag wird die ÖVP einen Beschlussantrag im Gemeinderat einbringen. Die Wiener Bäder beruhigen. Bis Mitte Mai zählten sie 80.265 Gäste. Das sind um ein Drittel weniger als im Rekordjahr 2018, aber mehr als in den vier Jahren davor, wo im Vergleichszeitraum nur je 40.300 Gäste gezählt wurden.
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