Abwehr kostet Mrd.

Selenskyj zur Lage im Donbass: „Da ist die Hölle“

Ausland
20.05.2022 06:52

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Situation im Donbass angesichts des russischen Angriffskriegs als „Hölle“ bezeichnet. Die Armee arbeite weiter an der Befreiung der Region Charkiw, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. „Aber im Donbass versuchen die Besatzer, den Druck zu erhöhen. Da ist die Hölle, und das ist keine Übertreibung“, so der Präsident weiter.

Die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen gingen zuletzt vor allem im Osten der Ukraine im Donbass weiter. Das Kommando der ukrainischen Kräfte in der Region berichtete am Donnerstag davon, dass 14 feindliche Angriffe abgewehrt worden seien. Überprüfbar sind die Angaben nicht. Als ein Anzeichen für die Härte der Kämpfe wurden erneut zahlreiche zivile Todesopfer verzeichnet. Allein im Gebiet Donezk wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet.

Selenskyj appelliert einmal mehr an die Hilfsbereitschaft aus dem Ausland. (Bild: AFP/Ritzau/Scanpix/Liselotte Sabroe)
Selenskyj appelliert einmal mehr an die Hilfsbereitschaft aus dem Ausland.

Russland eine immerwährende Gefahr?
Die Ukraine werde ihre Unabhängigkeit verteidigen können, das benachbarte Russland werde aber immer eine Gefahr darstellen, so Selenskyj. „Wir werden immer an Schutz denken. Und wir müssen verstehen, dass es keine bessere Sicherheit gibt als die Bereitschaft der Bürger, ihren eigenen Staat zu verteidigen“, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Online-Konferenz mit Studierenden und Hochschulleitungen.

Die Kriegsschäden im Osten der Ukraine sind zunehmend verheerend. (Bild: AFP/RONALDO SCHEMIDT)
Die Kriegsschäden im Osten der Ukraine sind zunehmend verheerend.

Die ukrainische Gesellschaft habe ihre Widerstandsfähigkeit seit dem russischen Angriff vom 24. Februar bewiesen. Aber das Land brauche auch Sicherheitsgarantien von außen. Diese müssten als politisches Instrument gut durchdacht und auf Jahrzehnte angelegt sein. „Wir müssen verstehen, dass Russland immer da sein wird. Und vielleicht immer eine Bedrohung sein wird“, sagte der ukrainische Präsident.

Hilfsgelder „Beitrag zur eigenen Sicherheit“
Für die Ukraine bedeute der russische Angriffskrieg jeden Monat ein Haushaltsloch von etwa fünf Milliarden US-Dollar (4,8 Milliarden Euro). „Um im Krieg um die Freiheit bestehen zu können, brauchen wir schnelle und ausreichende finanzielle Unterstützung“, so Selenskyj.

Die ausländischen Partner der Ukraine sollten Hilfen nicht als Ausgaben oder Geschenke sehen. „Das ist ihr Beitrag zu ihrer eigenen Sicherheit.“ Die Ukraine schütze andere Länder vor dem Krieg. Gemeinsam müsse Sorge getragen werden, dass Russland mit seiner Aggression keinen Erfolg habe.

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