Die „Starliner“-Raumkapsel des amerikanischen Luftfahrtkonzerns Boeing ist am Donnerstag für einen Testflug abgehoben. An der Spitze einer „Atlas V“-Rakete startete sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ohne Passagiere die Reise zur Internationalen Raumstation (ISS), wie bei der Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde NASA zu sehen war.
Geht alles nach Plan, wird sie nach gut 24 Stunden an der ISS andocken. Am Donnerstag saß ein Dummy namens „Rosie“ im Kommandantensitz. Sie ist mit etwa 15 Sensoren ausgestattet, die Informationen über die Bewegungen während des Flugs sammeln sollen. Die Kapsel führt außerdem etwa 230 Kilogramm Nachschub für die ISS mit sich, die in einer Höhe von etwa 400 Kilometern um die Erde kreist.
Erster Testflug 2019 wegen Panne gescheitert
Der Testflug soll zeigen, ob die Kapsel für den Transport von Astronauten sicher ist. Ein erster Versuch war 2019 gescheitert. Damals war es beinahe zu einer Katastrophe gekommen, und das Raumschiff musste vorzeitig zur Erde zurückkehren, ohne die ISS zu erreichen. Ein weiterer Start wurde 2021 im letzten Moment wegen technischer Probleme abgesagt.
Boeing wurde dadurch von dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk überholt, dessen Dragon-Kapsel bereits regelmäßig Astronauten im Auftrag der NASA ins Weltall befördert. Die NASA will jedoch ihre Transportmittel diversifizieren, um nicht wieder Gefahr zu laufen, von russischen „Sojus“-Kapseln abhängig zu sein.
Der Start am Donnerstag sei deshalb „ein entscheidender Schritt“, zwei Anbieter zu haben, „die regelmäßig Besatzungen transportieren“, erklärte die stellvertretende Direktorin des ISS-Programms der NASA, Dana Weigel.
Bemannte Mission Ende des Jahres geplant
Für Boeing steht viel auf dem Spiel. Der Luftfahrtkonzern hofft, bis Ende des Jahres einen ersten bemannten Flug durchführen zu können. Diese zweite Demonstrationsmission ist unerlässlich, um endlich die Zulassung durch die NASA zu erhalten.
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