Im Sommer soll man ausreichend Wasser trinken. Aber wie viel kostet das Getränk im Restaurant? Die „Krone“ hat sich in der City mal umgeschaut.
Immer wieder aufs Neue entbrennt die Diskussion darüber, ob und wie viel ein Glas Wasser in einem Lokal kosten darf. Doch während meist nur wenige Cent für ein Glas Wasser verlangt werden, muss man in einigen Lokalen mit teils horrenden Preisen für Leitungswasser rechnen. Andere wiederum bieten das Getränk zwar kostenlos an, verrechnen aber den Service, wie auch im Café Landtmann. Bei der Melange ist ein Glas Wasser inkludiert, eine einzelne Karaffe (0,5 Liter) kostet hingegen 2,50 Euro.
„Das gehört zum Kundenservice dazu“
Ortswechsel ins Schwarze Kameel, ebenso ein Nobelrestaurant. Während ein kleines Brötchen 2,60 Euro kostet, bekommt man ein Wasser gratis dazu. „Ich habe Verständnis für meine Kollegen, wenn sie ein Glas Wasser verrechnen, in unserem Haus kommt das aber nicht infrage. Das gehört zum Kundenservice dazu“, sagt der Chef des Lokals, Peter Friese. Bei ihnen werde das Wasser sogar extra gekühlt, denn an heißen Tagen will man den Gästen eine Abkühlung bieten - gratis, egal, ob man dann noch etwas anderes bestellt.
Glas Wasser für 2,90 Euro
Anders im Griechenbeisl in der Innenstadt. Hier legt man für einen halben Liter „Griechenbeisl-Wasser“ stolze 2,90 Euro ab, für einen Liter knapp 5 Euro: der bisherige Höchstpreis. „Wir verkaufen das Wasser mit unserem eigenen Logo“, heißt es auf „Krone“-Anfrage. Ein Gratiswasser aus der Leitung wird dagegen nicht serviert.
Dobcak: „Wasser sollte einen Preis haben“
Gastro-Sprecher Peter Dobcak erklärt das so: „Nicht mehr lange, und wir werden angesichts der Klimakrise um ein Glas Wasser betteln. Wasser sollte einen Preis haben, allein schon aus Respekt gegenüber dieser Ressource.“ Hinzu käme, dass die Gastro derzeit mit steigenden Energiekosten konfrontiert ist. „Es ist dabei völlig egal, ob Wein oder Wasser serviert wird, der Service ist derselbe“, so Dobcak.
Wer sich dennoch den Luxus eines überteuerten Wassers im Lokal nicht leisten will, kann auf einen Trinkbrunnen ausweichen. Diese bieten allen Durstigen die Möglichkeit einer kostenlosen Erfrischung. „In den vergangenen zehn Jahren konnten wir die Zahl der Trinkbrunnen von 900 auf 1300 Stück steigern“, heißt es aus dem Büro des Klimastadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Und es sollen bald mehr werden. Im Zuge des Hitzeaktionsplanes spielen sie eine große Rolle. Nächstes Mal also besser den Durst am Trinkbrunnen löschen, bevor man ein Lokal betritt.
„Wasser ist die natürlichste Sache und muss gratis sein“
In vielen Lokalen zahlt man mittlerweile für ein Glas Leitungswasser, aber was sagen die Wiener dazu? Sind sie bereit, mehrere Euro für Leitungswasser auf den Tisch zu legen? Die „Krone“ hat sich umgehört: „Wasser ist die natürlichste Sache der Welt“, sagt Sieglinde Strobl. Einmal erlitt sie einen Schwächeanfall an einem glühend heißen Tag und bat den Kellner eines nächstgelegenen Lokals um ein Glas Wasser, aber nicht einmal in dieser Notsituation gab es dieses gratis. Seitdem hat Sieglinde immer eine Flasche Wasser in ihrer Tasche.
„Wasser im Lokal, kann ich mir nicht leisten“
„Wasser im Lokal zu kaufen, kann ich mir nicht leisten“, sagt die Hausfrau. Auch Felix S. ist nicht bereit, für Wasser aus der Leitung zu bezahlen. Clemens K. kann hingegen nachvollziehen, dass man für Service und das Abwaschen bezahlen muss, aber mehr als 50 Cent will er dafür nicht ausgeben.
Stolze 4,90 Euro würde keiner der Befragten zahlen.
Wasser darf nichts kosten. Wenn mir ein Glas Wasser im Lokal verrechnet werden würde, würde ich es gar nicht gleich realisieren, das ist eine Frechheit.
Felix S.
Wasser ist die natürlichste Sache der Welt. Das muss gratis sein! Ich habe immer eine Flasche dabei, denn diese Preise kann ich mir nicht leisten!
Sieglinde Strobl
Ich bin vom Fach und sage, Leitungswasser darf nichts kosten. Sobald es aufbereitet wird, bin ich bereit, dafür zu zahlen, aber sonst nicht.
Franc Kovac
Wasser sollte keinen Preis haben. Auf der anderen Seite sollte das Service entlohnt werden, das sollte aber maximal 0,50 Euro kosten.
Clemens K.
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