Druck wurde zu groß
Schröder gibt Posten bei Rosneft nun doch auf
Der ehemalige deutsche Kanzler Gerhard Schröder will seinen Aufsichtsratsposten beim russischen Ölkonzern Rosneft nun doch abgeben. Das hat das Unternehmen Freitagmittag bekannt gegeben. Schröder, der bisher Rosneft-Aufsichtsratschef war, habe mitgeteilt, dass es ihm unmöglich sei, sein Mandat in dem Gremium zu verlängern.
Weitere Details wurden nicht genannt. Offenbar war der Druck auf den 78-Jährigen zu groß geworden. Das EU-Parlament hatte am Donnerstag in einer Entschließung Sanktionen gegen ehemalige Politiker gefordert, die weiterhin für russische Konzerne tätig sind. Schröder und die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl wurden in dem Text auch namentlich genannt.
Altkanzler-Sonderrechte teilweise verloren
In Deutschland selbst hat Schröder einen Teil der Sonderrechte, die es für Altkanzler gibt, verloren. So hat die Ampel-Koalition verfügt, dass der ehemalige Regierungschef sein Büro zurückgeben muss. Diese Streichung lässt der 78-Jährige juristisch überprüfen. Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat Schröder aber weiterhin.
Der SPD-Politiker war von 1998 bis 2005 deutscher Bundeskanzler. Danach übernahm er Aufgaben unter anderem für die Pipeline-Gesellschaft Nord Stream, die russische Gazprom und Rosneft. Weil er sich davon nach Kriegsbeginn nicht distanzierte, forderte ihn die SPD-Spitze zum Parteiaustritt auf. Es gibt auch Anträge auf einen Parteiausschluss. Der 78-Jährige gilt auch als persönlicher Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
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