Von Partei enttäuscht

Alko-Fehltritt von Ortschef vergrault ÖVP-Kollege

Der Umgang mit dem Katsdorfer Bürgermeister Wolfgang Greils Alko-Unfall sorgte bei Fritz Althuber für viel Frust.

(Bild: Einöder Horst)

Empört über den Alko-Unfall von Wolfgang Greil, legt Parteifreund Fritz Althuber (45) alle Funktionen und Mitgliedschaften zurück.

Ich schäme mich zutiefst für die Ausuferung dieses Parteikollegen und kann nicht mehr mit ruhigem Gewissen für die ÖVP stehen. Vor allem, dass aus solch einem Verhalten mit keinerlei Konsequenz seitens der Partei zu rechnen ist“, begründete Fritz Althuber (45) aus Katsdorf in einem Schreiben nun seinen Rücktritt als langjähriger Funktionär für den Wirtschaftsbund und die Wirtschaftskammer OÖ. Wie von der „Krone“ aufgedeckt, war der ÖVP-Bürgermeister und Wirtschaftsbund-Direktor Wolfgang Greil nach einem Weinfest am Sonntag mit einem E-Scooter verunglückt, eine Messung ergab 1,82 Promille im Blut. Politische Konsequenzen werden keine gezogen.

Einstellung zur Partei grundlegend geändert
Dieser Umstand empört Althuber, der in Katsdorf ein Unternehmen betreibt, als Gerichtssachverständiger arbeitet und 19 Jahre mit Herzblut seine Funktionärstätigkeiten ausübte. Seine Einstellung zur Partei habe sich durch den Fall Greil nun grundlegend geändert. Zahlreiche Kundschaften seines Unternehmens haben ihn seit Montag kontaktiert, sich erstaunt und besorgt über die Katsdorfer Zustände geäußert. Das lasche Vorgehen der Landes-VP, die sich mit Greils Entschuldigung und einer Ermahnung zufrieden gab, brachte das Fass bei ihm zum Überlaufen.

Ich kann nicht hinter einer ÖVP stehen, die nicht meinen Idealen entspricht – für Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit eintritt.

Fritz Althuber

Drohung mit wirtschaftlichen Schaden
Wie die Partei mit der Situation umgehe, stoße ihm sauer auf. Denn Politiker wie Greil hätten eine Vorbildfunktion. „So ein Verhalten ist unverzeihlich“, sagt der 45-Jährige. Seine Partei- und Funktionärskollegen hätten versucht, ihn noch umzustimmen. „Es wurde daraufhingewiesen, dass mir das wirtschaftlich schaden könnte. Ich lasse mich aber nicht unter Druck setzen.“