Dritter Boss geplant

Dicke Luft in der Chefetage der Energie Ried

Die Bestellung eines dritten Geschäftsführers sorgt in Ried für Wirbel.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Der Plan der Generalversammlung für einen dritten Geschäftsführer sorgt bei der jetztigen Firmenleitung für Umnut. Der Betriebsrat startete eine Mitarbeiterumfrage. 

Seit dem ersten „Krone“-Bericht über den Betrugssumpf bei der Energie Ried im April 2021 bemühte sich die Chefetage um Einigkeit. Glaubhaft war die Harmonie zwischen Geschäftsführung und Stadtpolitik – die beim städtischen Unternehmen als Eigentümervertreter das letzte Wort hat – nicht immer. Doch seit der dritte Geschäftsführer-Job ausgeschrieben ist, sind die tiefen Gräben offensichtlich geworden.

Betriebsrat startete Mitarbeiter-Befragung
In einem Brief an die 120 Mitarbeiter äußerten die Geschäftsführer Silke Sickinger und Anton Eckschlager ihren Unmut über den geplanten Zuwachs: „Eine dritte Geschäftsführung ist weder wirtschaftlich, noch aufgrund der Größe des Unternehmens passend. Wir haben dies der Generalversammlung auch klar mitgeteilt.“ Nun initiierte der Betriebsrat eine Umfrage zum dritten Geschäftsführer.

Generalversammlung für Trio
Laut VP-Stadtchef Bernhard Zwielehner wurde die Generalversammlung (Bürgermeister und die drei Vizebürgermeister) über den Mitarbeiterbrief vorab nicht informiert. Das Quartett sieht sehr wohl dringenden Bedarf für eine professionellen Unterstützung von Eckschlager und Sickinger, die beim Dienstantritt im Jänner 2021 am Energiesektor Quereinsteiger waren. Sie klagten zuletzt auch über enormen Arbeitsaufwand. „Wir suchen jemanden aus der Branche. Er soll so schnell wie möglich bei uns beginnen“, so Zwielehner.

Agieren soll der „Neue“ als Sprecher der Geschäftsführung. Eckschlager wäre für technischen Belange zuständig, Sickinger für die kaufmännischen und damit für die Aufarbeitung der Misswirtschaft. Wie berichtet, soll die alte Geschäftsführung durch die Angabe von falschen Leitungslängen die Aufsichtsbehörde betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Strom-Profi aus Wels mit besten Karten auf Job
Zurück zur Stellenausschreibung. Beste Karten auf den Job soll eine langjährige Führungskraft der Welser E-Werk-Gruppe haben. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr umstrukturiert, etliche Abteilungen schrumpften empfindlich.