Bereits seit März kommt das Corona-Medikament Paxlovid in Niederösterreich zum Einsatz. Trotz ersten Erfolgen bleiben Ärzte und Politiker noch zurückhaltend.
Die nächste Corona-Welle kommt bestimmt. Offen bleibt aber wieder einmal die Frage, mit welchen Maßnahmen man der Ausbreitung des Virus gegensteuern muss. Das wird von der Impfquote und auch vom Erfolg des Einsatzes des Medikaments Paxlovid abhängen. Die Tabletten sollen ersten Studien zufolge gegen alle derzeit kursierenden Corona-Mutationen wirken und sind seit März im Land verfügbar. 178 Mal wurde das Medikament laut der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) im März und im April verrechnet.
Die Tabletten werden vom Hausarzt und ausschließlich an Infizierte, die der Risikogruppe angehören, verschrieben. „Wichtig ist, dass das Medikament so früh wie möglich eingesetzt wird. Im Idealfall in den ersten fünf Tagen nach Symptombeginn“, empfiehlt man bei der ÖGK. Fünf Tage nach der ersten Einnahme könne es bestenfalls zu einer zehnfachen Reduktion der Viruslast kommen, heißt es.
Auch Dr. Dagmar Fedra-Machacek, stellvertretende Kurienbofrau in der NÖ-Ärztekammer, sieht den Einsatz positiv. Wie andere Ärzte auch, weist sie jedoch auf die „dünne Datenlage“ und „mögliche Interaktionen der Tabletten mit anderen Medikamenten“ hin. Fest steht auch für sie daher, „dass die Impfung die erste Wahl bleibt und verlässlicher gegen einen schweren Krankheitsverlauf wirkt“.
Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig will den Empfehlungen der Ärzteschaft folgen und meint: „Die medikamentöse Behandlung für bestimmte Patientengruppen ist eine neue Möglichkeit, das Risiko für schwere Verläufe zu reduzieren. Aktuell sind die Medikamente aber noch keine Alternative zur Impfung!“ Die große Hoffnung, dass auf einen sorglosen Sommer nicht wieder die heftige Herbstwelle folgt, ruht also wieder auf dem kleinen Stich.
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