Viele fürchten sich davor, aber nur 50 Prozent der Österreicher sind für ein Blackout gerüstet. Weniger als die Hälfte hat genügend Vorräte gebunkert. Das ist die dramatische Quintessenz einer aktuellen Umfrage.
Besonders sorgfältig hat das Institut für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD) aus Hadersfeld (NÖ) 1200 Österreicher (Schwankungsbreite +/- 2,8 Prozent) im Auftrag der „Krone“ zum brandheißen Thema Blackout befragt. Das Ergebnis ist für den erfahrenen Meinungsforscher und Besitzer des Instituts Christoph Haselmayer ernüchternd. Denn selbst bei der „günstigen“ Annahme, dass der Blackout nach 14 Tagen wieder vorbei sei, würden 49 Prozent nicht mit ihrem Vorrat zu Hause auskommen.
Immerhin 45 % haben aber irgendwelche Reserven angelegt. Der drohenden Gefahr eines Totalkollapses der Versorgung sind sich aber viel zu wenige Menschen bewusst. Denn nur 38 Prozent der Befragten halten dieses Szenario für sicher bzw. wahrscheinlich.
Kompetenz-Wirrwarr
Dass Stromausfall und größerer Infrastruktur-Zusammenbruch bloß ein militärisches Hirngespinst sei, weisen aber 70 Prozent zurück. Irritierend hingegen: Das Kompetenz-Wirrwarr in den Köpfen der Österreicher. Denn sie wissen nicht, ob im Ernstfall das Bundesheer (45 Prozent) oder das Innenministerium (46 Prozent) zuständig für die Koordination zuständig ist.
52 Prozent vertrauen auf ortskundigen Florianis
Jedenfalls erwarten sich die Menschen in der Notlage Hilfe von den Soldaten (58 Prozent). Einmal mehr bestätigt sich das Vertrauen in die Feuerwehren: 52 Prozent vertrauen auf die rasche und kompetente Assistenz der ortskundigen Florianis.
Das Szenario eines Blackouts ist wirklich dramatisch, aber sicher nicht unrealistisch. Wir müssen uns alle wappnen.
Christoph Haselmayer,IFDD-Geschäftsführer und Meinungsforscher
Notstromaggregate für heimische Feuerwehren
Genau in diesem Punkt stärkt etwa das größte Bundesland Niederösterreich gezielt die Einsatzbereitschaft. „Wir statten aktuell unsere Feuerwehren mit modernen Notstromaggregaten aus. Für die sichere Trinkwasserversorgung gibt es außerdem verbesserte und neue Förderung. Und drittens machen wir gerade eigene Schulungen und Vorbereitungskurse für unsere Bürgermeister“, sagt der zuständige Landesrat Stephan Pernkopf.
Während EVN-Experte Stefan Zach rasch geeignete Rahmenbedingungen für den Ausbau der Energie-Infrastruktur fordert, rückt Haselmayer die „umfassende Landesverteidigung“ in den Focus aller Blackoutüberlegungen: „Laut Gesetz gibt es diese, sie gehört nur wieder gelebt und auch äußerst schnell belebt.“
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