Noch immer gilt in Oberösterreichs Spitälern einheitlich die strikte „4x1“-Besuchsregelung: Pro Patient und Tag ein Besucher für maximal eine Stunde. Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) hat mit seinen Geschwistern erlebt, wie einschränkend diese Vorgabe für eine Familie ist, als die Mutter im UKH war. Er fordert ein Überdenken dieses „Aussperrens“. Wahrscheinlich geht es vielen Menschen im Land ähnlich.
Es gelte ja eh noch immer die 3G-Regel für Spitalszutritte, das müsste eine menschlichere Besucherlenkung möglich machen, meint der FPÖ-Politiker. Er sagt pointiert: „Bekanntlich kümmern den Bundeskanzler ,die Viren‘ ab sofort nicht mehr. Es kümmern sich aber täglich tausende Patienten in den Spitälern, dass sie pro Tag immer noch nur Besuch von einer Person pro Tag für eine Stunde bekommen dürfen. Meine Mutter war selbst vor einem Monat einige Tage im UKH und ich musste selbst erleben, wie einschränkend diese Vorgaben für die Familie waren. Ein Besuch aus dem Freundes- und Familienkreis trägt doch mit Sicherheit zu einem höheren Wohlbefinden und einer raschen Genesung bei!“
Ein gesundes Mittelmaß finden!
FPÖ-Politiker Raml denkt aber auch an andere Probleme in den Zeiten vor der Pandemie: „Auf der anderen Seite erinnern wir uns an die Vor-Corona-Zeiten zurück, wo regelmäßig vor allem von Migranten regelrechte Besucherscharen die Krankenzimmer geflutet haben, insbesondere auf den Geburtenstationen. Dies war für viele Patientinnen und Patienten eine Zumutung. Ich bin überzeugt, ein gesundes Mittelmaß ist überfällig! Ich appelliere an die Spitalsträger, mehrere Besucher pro Tag zuzulassen, bei gleichzeitiger Beachtung des Patientenwohls.“
Spitäler und oö. Krisenstab regeln das selbst
Die Besucher-Aussperrungen hängen von den Fallzahlen insgesamt, den Patientenzahlen in den Spitälern und den Covid-Auswirkungen auf die Personalzahlen in den Spitälern ab, heißt es aus der Gesundheitsholding des Landes. Das beruhe - anders als die 3G-Voraussetzung - nicht auf einer Verordnung, sondern auf einem Übereinkommen aller Spitalsträger mit dem Krisenstab des Landes. In den nächsten ein, zwei Wochen werde gewiss bald geprüft, ob Lockerungen möglich würden. Allerdings seien die Inzidenzen derzeit noch relativ hoch.
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