Keine Elektroautos

Tirols Landesregierung fährt auf Spritschlucker ab

Tirol
22.05.2022 08:00

Umweltfreundlich und spritsparend? Kann man von der Dienstwagen-Flotte der Tiroler Landesregierung nicht behaupten. Auch die Grünen kennen kein Pardon mit der Umwelt.

Die Fakten zur Dienstwagenflotte der Landesregierung sprechen eine eindeutige Sprache, und die ist nicht grün. Durchwegs kommen PS-starke Fahrzeuge deutscher Premiumhersteller zum Einsatz.

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Runter vom Gas! Fahren Sie etwas langsamer, Sie sparen Energie, Sie sparen sich Geld und Sie schonen die Umwelt!

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne)

Umweltfighterinnen kein Vorbild
Eine besondere Rolle nimmt hier Landeshauptmann-Stellvertreterin. Ingrid Felipe ein. Im Zuge der Teuerungsdebatte im jüngsten Landtag sagte sie mit Verweis auf Einsparungsmöglichkeiten: „Runter vom Gas! Fahren Sie etwas langsamer, Sie sparen Energie, Sie sparen sich Geld und Sie schonen die Umwelt!“ Jetzt fährt die grüne Umweltfighterin aber als Dienstfahrzeug einen neuen (Baujahr 2021) Audi A6 mit 250 kW (339 PS) starkem V6-Motor, der laut Datenblatt im kombinierten Verkehr knapp zehn Liter (!) säuft! Parteikollegin Landesrätin Gabi Fischers A6 hat immerhin noch 180 kW (244 PS), er ist der schwächste im Feld und mit Baujahr ’19 einer der beiden ältesten. Die Mercedes von Landeshauptmann Platter, Landesrat Mattle und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler leisten mit ihren Top-Motorisierungen jeweils 367 PS.

Klimadebatte hin oder her, Regierung fährt „fossil“
Aber warum findet sich kein einziges Elektroauto im Fuhrpark? „Aufgrund fehlender passender Fahrzeuge am Markt von Elektrofahrzeugen mit einer entsprechenden hohen Reichweite und angemessenen Preisen wurden zum Teil ,Mild Hybrid-Fahrzeuge’ angeschafft, wobei jeweils die möglichen Alternativen als reine E-Fahrzeuge ganz konkret geprüft wurden. Sobald ein Fahrzeug den Anforderungen entspricht und kostentechnisch vertretbar erscheint, soll dieses angeschafft werden“, heißt es in der Anfragebeantwortung von Landesrat Johannes Tratter.

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Typisch Schwarz-Grün, Wasser predigen und Wein trinken! Dass es keine geeigneten Elektroautos gibt, ist eine billige Ausrede und dazu falsch.

Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint

Kein Zeichen des Umstiegs
Die Details zur Fahrzeugbeschaffung lieferte eine Anfrage der Liste Fritz. „Obwohl jedes Jahr die Dienstautos ausgetauscht werden – im vergangenen Jahr waren es gleich sechs –, setzt die schwarz-grüne Platter-Regierung kein Zeichen für den Umstieg!“, kritisiert Liste-Fritz-Klubobmann Landtagsabgeordneter Markus Sint. Am meisten ärgert er sich über die Grünen: „Wer, wenn nicht Regierungsmitglieder der Grünen sollen auf E-Autos setzen und als Vorbild handeln? Den Tirolern den Umstieg auf E-Autos und Öffis nahezulegen, aber beim Regierungsfuhrpark nicht mit positivem Beispiel voranzugehen, zeigt die Scheinheiligkeit der Grünen auf.“

Anzahl der E-Pkw soll künftig ausgebaut werden
Dem Amt der Tiroler Landesregierung stehen insgesamt 347 Dienst-Pkw zur Verfügung, davon derzeit 22 Elektroautos, wobei die Erweiterung des E-Fuhrparkes als Ziel klar definiert sei, wie Landesrat Johannes Tratter in seiner Antwort betont. 40 Prozent der Neuanschaffungen der Dienst-Pkw 2022 seien Elektrofahrzeuge.

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