Grauwale finden ihre Nahrung, indem sie den Schlamm des Meeresbodens aufnehmen und nach kleinen Organismen durchsieben. Beobachtungen in der Gegend von Vancouver haben jedoch gezeigt, dass die Wale viel flexibler sind.
Hier nutzt eine Gruppe von Tieren zusätzlich das freie Wasser und fischt nach Plankton und Fischen ähnlich wie andere Wal-Arten. Einige Wale haben sogar die langen jährlichen Wanderungen zu den Brutgebieten vor Baja California in Mexiko aufgegeben und leben das ganze Jahr in den kühleren, fischreichen Gegenden.
Flexibilität ließ Wale Eiszeiten überstehen
Diese Flexibilität könnte erklären, wie die Wale so gut über die Eiszeiten gekommen sind, erklärt Lindberg. Nach ihrer genetischen Varianz müsse es vor Beginn der Jagd durch den Menschen 76.000 bis 120.000 Grauwale vor der amerikanischen Pazifikküste gegeben haben, hatten Forscher berechnet.
Obwohl die Tiere in ihrer Entwicklungsgeschichte mehrere Eiszeiten aushalten mussten, zeigen ihre Gene zudem keine Anzeichen dafür, dass die Art immer wieder stark dezimiert worden wäre. Früheren Berechnungen zufolge würde der Meeresboden auch gar nicht genug Nahrung für eine solch große Zahl von Walen hergeben.
Tiere konnten Klimaschwankungen gut wegstecken
Das Rätsel kläre sich, wenn man annehme, dass die Grauwale immer wieder ihre Nahrung umstellten, meint Lindberg. "Sie sind in ihrer Entwicklung viel flexibler, als irgendjemand vermutet hat." Nachdem sie die verschiedenen Klimaschwankungen der vergangenen 120.000 Jahre überstanden haben, werden sie wohl auch mit der heutigen Klimaerwärmung zurechtkommen, glaubt der Biologe. Die Jagd durch den Menschen hatte die kalifornischen Grauwale bis auf etwa 1.000 Tiere geschrumpft. Heute gibt es wieder etwa 22.000 Tiere.
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