GUTEN MORGEN

Unsicherer Minister | Nummer sicher

Heute geben wir ein wenig Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen, wenn „Krone“-Redakteur Michael Pommer outet, was sich rund um sein Interview mit dem neuen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zutrug. Denn gedacht war, dass „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner mit dem maßgeblich auch für das Tierwohl zuständigen neuen Minister spricht - was von Totschnigs Pressesprecherin allerdings mit Vehemenz abgelehnt wurde. So standen wir vor der Wahl, überhaupt auf das Interview zu verzichten, oder unseren gleichermaßen scharfsinnigen wie scharfzüngigen Michael Pommer ins Rennen zu schicken. Pommer wurde seinem Ruf gerecht, sprach den Minister ganz offen auf Punkte an, denen der bisherige Bauernbund-Direktor sichtlich gerne ausweichen würde. Das mündet im seit langem heiß diskutierten Thema Tierwohl in der Landwirtschaft in Totschnigs Aussage „Ich bitte um Verständnis, dass ich mich in erster Linie um meine wirklichen Kernbereiche kümmere. Das sind Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Regionen. Damit fange ich an.“ Oje. Ein höchst unsicherer Minister. Nach der umtriebigen Elisabeth Köstinger, die sich zuletzt bei den Bauern stark eingeschränkter Beliebtheit erfreute also jetzt wieder ein „Nur-Bauern-Minister“. Riecht nach ÖVP-Klientel-Politik der alten Schule.

Nummer sicher. „Österreich geht auf Nummer sicher“, stand in der „Krone“ vor fast 2000 Tagen nach der endgültigen Wahl Alexander Van der Bellens zum österreichischen Bundespräsidenten. Tags zuvor hatte er seinen blauen Widersacher Norbert Hofer mit 53,8 zu 46,2 Prozent der Stimmen besiegt. Nachdem der ehemalige Grünen-Chef noch im 1. Wahlgang mit sechs Kandidaten klar hinter dem FPÖ-Bewerber geblieben war und es nur knapp in die Stichwahl geschafft hatte. Bei dieser ersten Stichwahl im Mai lag Van der Bellen dann gerade einmal 30.000 Stimmen vor Hofer, bei der von der FPÖ angezettelten Wahlwiederholung im Dezember wuchs der Vorsprung auf 350.000. Viele haben ihn damals vor allem gewählt, um einen blauen Präsidenten zu verhindern. Und so hieß es danach in der „Krone“, Van der Bellen wisse, dass wohl nicht mehr als die Hälfte ihn als Person gewählt haben. „Aber man traut ihm zu, dass er für die Österreicher eine gute Wahl ist.“ Seither hat das Land, hat der Präsident viel erlebt. Weit mehr als 100 Angelobungen stehen auf seiner „Leistungsbilanz“, darunter mehrere Kanzler. Nun deutet alles darauf hin, dass er wieder antritt und dies voraussichtlich heute verkündet. Er wird die Wahlen gewinnen - weil die Österreicher auf Nummer sicher gehen.

Einen schönen Sonntag!

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