Am Attersee

Besetzung der Oligarchen-Villa nach Stunden vorbei

Salzburg
22.05.2022 06:00

Nach dem Zinshaus von Ex-Skistar Marcel Hirscher belagerten Hausbesetzer am Samstag das Waldschlössl am Attersee. Die ungebetenen Gäste verließen die Seevilla in St. Gilgen bereits wieder nach ein paar Stunden in Polizeibegleitung.

Was am Samstag in der Früh begann, nahm gegen 16.20 Uhr bereits sein Ende. Junge Aktivisten hatten eine Villa am Attersee besetzt. Doch nicht irgendeine: Das leer stehende Prachtanwesen in Burgau ist dem russischen Oligarchen und Ex-Vize-Premier Igor Schuwalow zuzurechnen. Oder besser gesagt einer Liechtensteiner Stiftung mit Verbindung zu dem Multi-Millionär. Die „Krone“ nahm das Anwesen am Salzburger Ufer des Sees bereits im März unter die Lupe. Gemeinsam mit einem weiteren Gut am Wolfgangsee führten die Spuren zu zwei Oligarchen, deren Vermögen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in den Fokus des Öffentlichkeit geraten war.

Paralleleln zur Hirscher-Besetzung
In Burgau, einem Ortsteil der Gemeinde St. Gilgen, gelang es Aktivisten am Samstag die Villa besetzen, um zum einen überbordenden Leerstand anzuprangern, zum anderen wollten die jungen Leute auch die Privatisierung des Attersees verdeutlichen. Mit Transparenten und einer E-Mail erklärten sie ihre Absichten. Parallelen zur Besetzung des Hauses von Marcel Hirscher am Samstag der Vorwoche waren klar zu erkennen.

(Bild: Tschepp Markus)
(Bild: zVg)
(Bild: Tschepp Markus)

Polizei-Transporter holt knapp zehn Aktivisten ab
Die Gruppe „Rise Up“ hatte das leer stehende Gebäude in der Salzburger Franz-Josef-Straße vergangene Woche für wenige Stunden besetzt. Auch sie wollten auf drastischer werdende Probleme am Wohnungsmarkt, hohe Mietpreise und ungerechte Vermögensverteilung aufmerksam machen. Die Hirscher-Besetzung wurde durch ein Großaufgebot der Polizei aufgelöst. Rund zehn Aktivisten wurden wegen geringfügiger Delikte angezeigt.

Ähnlich zeigte sich das Bild am Attersee: Eine junge Frau, die für die Aktivisten sprach, prahlte mit anfangs 50 bis 60 Hausbesetzern. Schließlich gab sie zu, dass es nur knapp mehr als zehn waren. Die „Krone“ erfuhr von Arbeitern, die am Grundstück der Villa Renovierungsarbeiten durchführten und Barrikaden der Besetzer entfernten, dass es schließlich nur fünf waren, die im Haus waren. Einige hatten sich mit dem Boot über den See abgeseilt.

Zwei Polizeistreifen behielten die ungebetenen Gäste ab dem frühen Nachmittag im Auge. Wie die Hausbesetzer auf das Gelände kommen konnten, wollten sie der „Krone“ nicht verraten. Ein Polizeitransporter war es jedenfalls, der gegen 16.20 Uhr die Aktivisten vom Anwesen abführte.

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