„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl ist überzeugt: Die Altacher Vereinsverantwortlichen sind voller Dankbarkeit für den, 2018 als „komplex, aber spannend“ präsentierten, Bundesliga-Modus! So dankbar, dass sie schon lange daran gearbeitet haben, einen Präsentkorb mit allerlei Leckereien vorzubereiten...
Dass Österreich am 1. Juli 2018 das dritte Mal für ein halbes Jahr den EU-Ratsvorsitz übernommen und unter dem Motto „Ein Europa, das schützt“ gleich mal kurzerhand den UNO-Migrationspakt abgelehnt hat, ist nur ein wichtiges Ereignis dieses Jahres. Immerhin gab es im Mai noch eine Hochzeit zwischen HRH Prince Henry Charles Albert David, Duke of Sussex, Earl of Dumbarton, Baron Kilkeel und Rachel Meghan Markle und Marcel Hirscher hatte zu diesem Zeitpunkt in Kranjska Gora schon längst seine siebte große Kristallkugel abgeräumt. Das allein hätte das Jahr 2018 allerdings noch nicht für das Prädikat „Außergewöhnlich“ prädestiniert; da musste dann schon die Schnelle Eingreiftruppe des ÖFB ausrücken, um mit der Einführung eines neuen Austragungsmodus für die Erste Liga tatsächlich Epochales zu schaffen.
Weise und visionär wie immer, hat man an der Meiereistraße mit den Worten „Auf den ersten Blick wirkt der Spielmodus vielleicht etwas komplex, auf den zweiten ist er spannend“ von Beginn an darauf Bedacht genommen, die Fans nicht hoffnungslos zu überfordern, sondern sie zu ermuntern, einfach vertrauensvoll hinzunehmen, dass nach der Vorrunde die Punkte halbiert (und kaufmännisch gerundet) werden oder dass der Erste und Zweite des unteren Playoffs (daher wohl der Euphemismus „Qualifikationsgruppe“) die Chance haben, auf dem europäischen Parkett weiterzubolzen, während der Sechste der Meistergruppe mit dem sprichwörtlichen Ofenrohr ins Gebirg’ schauen darf, wozu es im konkreten Fall von Klagenfurt aus zumindest keines besonders langen Rohres bedarf.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass man das in Altach deutlich wohlwollender sieht und schon längst einen üppigen Präsentkorb mit Bergkäse, Subirer, Lustenauer Senf (diesen wohl unter Protest) und Käsknöpfle im Tetrapack zusammengestellt hat, um ihn flugs nach Utrecht zu expedieren, wo die Agentur Hypercube ihren Sitz hat. Denn diese hat nach durchgeführter Reform der bulgarischen Liga und des ÖPNV der Provinz Zuid-Holland (vermutlich durch Halbierung der Fahrgäste) die Schote mit der Punktehalbierung nach dem Grunddurchgang ausgeheckt, ohne die es am Freitagabend im Schnabelholz kein „Endspiel“ vor vollen Rängen, sondern einen überflüssigen Sommerkick gegeben hätte. Bei der Wattener Spielgemeinschaft Tirol wird man es ähnlich sehen, stehen doch die Chancen ziemlich gut, dass man in den Playoffs zur UEFA Conference League alsbald den jüngst erzielten imposanten Saisonrekord mit 2.740 Besucher*innen pulverisieren wird.
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