Lage „schwierig“
Ukraine: Russen gehen wieder in die Offensive
Die russische Armee ist nach dem endgültigen Fall der so symbolträchtigen Hafenstadt Mariupol im Osten der Ukraine in die Offensive gegangen. Die frei gewordenen Truppen werden in die Schlacht um den Donbass geworfen.
Die Eroberung von Mariupol - einer Stadt mit einst fast 500.000 Einwohnern - bedeutet für Russlands Präsidenten Wladimir Putin den bisher größten Erfolg. Im dortigen Stahlwerk gaben die letzten von mehr als 2.400 ukrainischen Kämpfern am Freitagabend nach vielen Wochen auf. Ihr Schicksal ist ungewiss.
Mehr als 580 Angriffe
In Moskau berichtete das Verteidigungsministerium von mehr als 580 Angriffen im Osten der Ukraine. Man setze Artillerie, Panzer, Raketenwerfer und Kampfflugzeuge ein. Die Situation dort sei „äußerst schwierig“, erklärte schließlich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der ukrainische Generalstab teilt mit, dass die Positionen der ukrainischen Truppen im Bereich der zwei strategisch wichtigen Zwillingsstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Luhansker Gebiet an der gesamten Frontlinie unter massivem Beschuss stünden.
Russen wollen Nachschub abschneiden
Das Ziel der Russen dürfte sein, die ukrainischen Truppen vom Nachschub aus dem Donezker Gebiet abzuschneiden. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Samstag erklärt, in Malyn mit „hochpräzisen seegestützten Langstreckenwaffen“ eine bedeutende westliche Waffenlieferung zerstört zu haben. Die ukrainischen Behörden sprachen hingegen von Schäden an „ziviler Infrastruktur“.
Ukraine verlängert Kriegsrecht
Unter diesem Eindruck wurde in der Ukraine das seit Ende Februar geltende Kriegsrecht um 90 Tage verlängert, auch die Generalmobilmachung wurde vorerst bis zum 23. August verlängert. Präsident Selenskyj erklärte abermals, dass es keinen Frieden geben werde, bis die Ukraine alle verlorenen Gebiete zurückerobert haben werde.
Derzeit ist aber auch Russland zu keinen Verhandlungen bereit.
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