Für ein Glas Leitungswasser blechten Teenager in einem Gasthaus in Prambachkirchen in Oberösterreich zwei Euro. Der Wirt spricht von einer „Notwehrmaßnahme“.
„Wenn man das umrechnet, kostet der Liter Wasser hier sechs Euro! Da ist das Bier schon fast billiger“, ärgern sich Teenager aus Natternbach und Waizenkirchen, nachdem sie die Rechnung für ein Glas Leitungswasser im Gasthaus Kolmgut in Prambachkirchen präsentiert bekommen hatten. Während einer Schüler-Party waren die 17- und 18-jährigen Burschen und Mädchen in der Diskothek „Fly“ und gingen nach Mitternacht noch auf eine Schnitzelsemmel ins angeschlossene Gasthaus.
Mädchen war in Not
„Einem der Mädchen ging es nicht gut und ein Freund holte Wasser. Ob er sagte, dass es so was wie ein Notfall war, weiß ich nicht, jedenfalls kam er mit der Rechnung zurück: zwei Euro für ein Glas Wasser. Das Fortgehen ist ohnehin schon so teuer“, ärgern sich die Schüler.
Bindet Personal und verstellt Platz
Der Betreiber vom Kolmgut, Klaus Peter Wagner, erklärt am „Krone“-Telefon die Maßnahme: „Wir wehren uns damit. Es nahm überhand, dass in der Nacht bis zu 20 Gäste an der Bar standen und gratis Wasser konsumierten. Das bindet Personal, kostet Geld und es wird Platz an der Bar verstellt.“ Jeder Gast wird beim Bestellen darauf hingewiesen, dass das Glas Wasser zwei Euro kostet, und wenn jemand etwas anderes bestellt und Wasser dazu, ist es kostenlos.
„Untertags berechnen wir im Gasthaus 50 Cent, wenn nur ein Glas Wasser bestellt wird“, sagt der Gastronom. Nachsatz: „Und wenn die Kollegen gewusst hätten, dass das Wasser für jemanden ist, dem es schlecht geht, wäre es sicher gratis gewesen.“
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