1. Fall in Österreich

Affenpocken: Was man über das Virus wissen muss

Wissenschaft
23.05.2022 08:54

Die Affenpocken sind in Europa angekommen. Am Sonntag wurde nun auch in Österreich der erste Fall in einer Wiener Klinik gemeldet. Experten raten zur Vorsicht, allerdings handle es sich nicht um ein stark ansteckendes Virus. Dennoch gibt es einige wichtigen Dinge, die man über die Virus-Erkrankung wissen sollte.

Ursprünglich tritt die Krankheit ausschließlich in Afrika auf. Bisher wurden jedoch auch Fälle in elf europäischen Ländern gemeldet. Monika Redlberger-Fritz ist Virologin an der MedUni Wien und sprach am Montag im Ö1-„Morgenjournal“ über mögliche Risiken und den Verlauf der Krankheit.

Redlberger-Fritz hält es für ungewöhnlich, dass die Affenpocken nun auch auf Menschen übertragen wurden, da das Virus normalerweise bei Nagern wie Mäusen heimisch ist und äußerst selten auftritt. Nur bei sehr engem Kontakt ist eine direkte Infektion möglich. Wie die Ansteckung zwischen Tier und Mensch entstanden sein könnte, ist derzeit noch unklar und konnte bisher in dieser Form noch nicht ausreichend beobachtet werden.

Zwei Phasen beim Affenpocken-Virus
In der ersten Phase treten unspezifische Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen auf. Diese können zwei bis vier Tage lang dauern, bis dann die zweite Phase eintritt. 

Danach folgt die sogenannte Ausschlagphase, bei der zuerst Flecken entstehen, die später zu Beulen und Pusteln werden und mit der Zeit verkrusten können. Dauer: zwei bis vier Wochen. Die Viruserkrankung heilt jedoch von selbst aus. Laut Redlberger-Fritz sind Betroffene während der gesamten Zeit ansteckend. Speziell über intimen Kontakt, wie Geschlechtsverkehr, lässt sich die Krankheit schneller übertragen.

Schwere Verläufe eher selten
Schwere Verläufe gibt es eher selten und traten bisher nur in Afrika auf, da dort die medizinische Versorgung wesentlich schlechter als in Europa ist. Aktuell gibt es keine Impfung gegen die Affenpocken. Jedoch sind Menschen, die in der Vergangenheit eine Pockenimpfung erhalten haben, besser geschützt.

Nicht mit Coronavirus vergleichbar
Bisher gibt es laut Experten noch keine eindeutige Erklärung für die in Europa aufgetretenen Fälle. Hierfür warte man noch auf das Contact Tracing ab, um den Ursprung besser untersuchen zu können. Jedoch bedeute das nicht, dass man in Zukunft ständig mit neuen Viren rechnen müsse, die mit der Corona-Pandemie vergleichbar wären.

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