Die 48. heimische Fußball-Bundesliga-Saison ist mit dem neunten Meistertitel in Folge von Red Bull Salzburg erwartungsgemäß zu Ende gegangen. Seit dem Erstauftritt 2005 triumphierte der Ligakrösus, der nach 2013 (Austria Wien) immer ganz oben stand, bereits zum 13. Mal und holte noch dazu das neunte Double der Klub-Geschichte. Trotzdem blieb das eine oder andere hochgesteckte Zusatzziel für die Truppe von Chefcoach Matthias Jaissle am Ende unerreicht.
Die erhofften 26 Saisonsiege, die bisher nur der Wiener Austria in der Saison 1985/86 - allerdings in 36 Runden - gelangen, wurden am Samstag beim 1:1 gegen Austria Klagenfurt verpasst. Beinahe hätte sich der Serienmeister mit einer Niederlage aus der Saison verabschiedet. Die konnte der nach einer langen Verletzungspause als „Joker“ eingewechselte Sekou Koita mit seinem Tor in der 93. Minute aber gerade noch verhindern.
Auch zweiter Jaissle-Wunsch ging nicht in Erfüllung
Somit blieben die Salzburger bei 25 Siegen stehen, die sie in der 32-Spiele-Liga auch schon 2018/19 und 2020/21 geschafft hatten. Ebenso wie drei weitere Male, als 36 Runden gespielt werden mussten und zwar 2013/14, 2016/17 und 2017/18. Seit damals halten sie mit 83 Punkten auch den entsprechenden Rekord seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995. Zuvor hatte es für einen Sieg nur zwei Punkte gegeben, würde man die Ausbeute der Austria in der Saison 1985/86 (26-6-4) umrechnen, würde das mit 84 Zählern einen noch besseren Wert ergeben.
Auch ein zweiter Jaissle-Wunsch ging nicht in Erfüllung. Mit 52 egalisierte der Serienchampion nur seine diesbezügliche Punkte-Bestleistung aus der Saison 2018/19. Nur zwei Saison-Niederlagen wie diesmal (jeweils 1:2 in Klagenfurt und Graz) hatten die Salzburger auch 2018/19 und vor einem Jahr kassiert, wobei sie mit 77 Zählern (ohne Punkteteilung nach 22 Runden) die Ausbeute von 2018/19 (80) verfehlten.
Schwache Schlussbilanz von Rapid
Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Sturm Graz, der zum ersten Mal seit 2017/18 wieder Vizemeister wurde, beträgt 15 Punkte, wobei es ohne Punkteteilung gar 24 wären. Vor einem Jahr lagen die punktgleichen Verfolger Rapid und Sturm auch jeweils 15 Zähler (bzw. 18 und 21 ohne Punkteteilung) zurück. Die davor zwei Saisonen nur in der Qualifikationsgruppe vertretene Wiener Austria schaffte es überraschend als Dritter ebenfalls aufs „Stockerl“ - das gelang zuletzt 2016/17, damals als Zweiter. Der Rückstand auf den Meister ist mit 23 (bzw. 34) Punkten beträchtlich.
Rapid, zuletzt zweimal Zweiter, musste sich hinter dem WAC mit Rang fünf begnügen und nun gegen den Montag-Sieger aus WSG Tirol gegen den LASK um einen Europacup-Startplatz kämpfen. Nur zwei Dreier in der Meisterrunde, zuletzt sechs Runden (0-3-3) sieglos, lautet die schwache Schlussbilanz. Der im Herbstfinish anstelle von Dietmar Kühbauer eingesetzte Coach Ferdinand Feldhofer konnte daran auch nichts ändern.
Neue Salzburger Bestleistung
Eine neue Klub-Bestleistung gelang den Salzburgern aber schon. Sie erreichten saisonübergreifend 14 Siege in Folge, wobei vier davon noch 2020/21 gelungen waren. Bisher waren zwölf Siege nacheinander, allerdings ausschließlich in einer Saison (von 17. bis 28. Runde 2013/14) das Beste gewesen. Siege in den ersten zehn Runden waren den „Bullen“ auch in der Saison 2018/19 gelungen.
Sie blieben in den ersten 15 Runden (12-3-0) unbesiegt, saisonübergreifend waren es sogar 21 Runden (17-4-0) seit dem 2:3 in Tirol am 21. April 2021. Außerdem kassierten Adeyemi und Co. von der 17. bis 28. Runde in zwölf Spielen (11-1-0) keine Niederlage, bis zum 1:2 in Graz am 27. April.
Sportclub weiter Rekordhalter
Von ihrem Bundesliga-Rekord von 33 Spielen ohne Niederlage (21-12-0) zwischen dem 1:3 in Ried am 24. November 2012 und dem 1:3 bei der Admira am 10. November 2013 waren sie aber weit entfernt. Den Allzeit-Oberhaus-Rekord in Österreich hält ja der Wiener Sportclub mit 41 Runden ohne Niederlage (33-8-0) saisonübergreifend von 1957/58 bis 1959/60. Damals wurden pro Saison nur 26 Runden gespielt.
Zu Hause gewannen die Salzburger 14 Spiele, nur beim 0:0 gegen die Admira und 1:1 gegen Klagenfurt schaute kein Sieg heraus. Saisonübergreifend hat der Klub in der Liga seit dem 2:3 gegen den WAC am 20. Dezember 2020 in der Red Bull Arena in 26 Spielen (23-3-0) nicht mehr verloren. Bis zur Klub-Bestleistung von 53 Partien (45-8-0/2016 bis 2020) ist es aber noch ein weiter Weg.
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