In OÖ zeichnet sich der Rekord von 700.000 Beschäftigten ab - wenn der Gashahn offen bleibt. „Personal wird zugleich knapper“, sagt AMS-Chef Gerhard Straßer im „Krone“-Interview.
„Krone“: Krieg, Preisexplosionen, Gasdebatten: Eine schwierige Zeit, aber wie läuft es eigentlich am Arbeitsmarkt?
Gerhard Straßer: Wir haben zum ersten Mal seit es Aufzeichnungen gibt so viel mehr offene Stellen als arbeitslose Menschen! Die Schere geht seit Februar auseinander. Derzeit wird sie noch größer.
Welche Branchen sind besonders vom Fachkräftemangel betroffen?
Im Technikbereich kann jetzt ein Arbeitsloser aus schon aus fünf offenen Stellen wählen. Wenn uns die Entwicklung am Energiesektor keinen Strich durch die Rechnung macht, bleibt das G’riss um Personal lange ein Thema. Es gibt Prognosen, dass wir bis 2030 um 129.000 Arbeitskräfte mehr brauchen.
Die Regierung hat nun die Kurzarbeit bis Ende des Jahres verlängert. Was bringt das in Oberösterreich?
Wenn Betriebe aufgrund der Energiepreise ein Problem bekommen, können sie wieder Kurzarbeit nutzen. Wir haben als Industriebundesland nicht so viel Gastronomie und Tourismus, das war in der Pandemie ein Vorteil. Aber wenn jetzt mit der Energie etwas passiert, sind wir stark betroffen. Wenn das Gas abgedreht wird, dann steht Oberösterreich sowieso.
Und wenn nichts passiert, sondern alles gut geht?
Dann knacken wir heuer noch den Rekord von 700.000 Beschäftigten.
Das AMS ist auf „Businesstour“ – mit welchem Ziel?
Wir besuchen 1000 Betriebe und bieten unsere Unterstützung an. Um am Personalsektor erfolgreich zu sein, muss man puncto Arbeitszeit, Homeoffice und Arbeitsklima gut aufgestellt sein und in jedem Teich fischen.
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