Almbauern gegen Wölfe

„Der Wolf hat keinen Platz!“

Kärnten
23.05.2022 19:00

Für Kärntens Almbauern gibt es aktuell nur ein einziges Thema: den bösen Wolf. Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber erwartet sich „blutigen Almsommer“.

„Ein friedliches Miteinander mit Wölfen hat es nie gegeben und wird es auch nie geben!“ Beim Thema Isegrim wird selbst Sepp Obweger, der weitblickende Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereines emotional: „Wir brauchen keine schlauen Tipps und Ratschläge mehr von außen. Warum spricht ein WWF nie mit den Betroffenen? Als Kärntner Almbauer diskutiere ich ja auch nicht beim Bau einer neuen Wiener U-Bahn-Linie mit.“

Der Obmann des Kärntner Alpenvereins Sepp Obweger, Landesrat Martin Gruber, Bauernpräsident Siegfried Huber. (Bild: Wallner Hannes)
Der Obmann des Kärntner Alpenvereins Sepp Obweger, Landesrat Martin Gruber, Bauernpräsident Siegfried Huber.

Herdenschutz technisch unmöglich
Einmal mehr machen Almbauern, Landesrat Martin Gruber und Bauernpräsident Siegfried Huber Montag hoch über Obervellach im Mölltal klar, dass Herdenschutz auf Kärntens 1800 Almen nicht nur technisch unmöglich, sondern auch unfinanzierbar ist.

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Wir haben in Kärnten noch keine Wolfspopulation oder Rudel, dennoch melden sich besorgte Mütter bei mir und fragen, ob sie ihre Kinder noch alleine zum Bus gehen lassen können, ebenso wie verzweifelte Landwirte, aber auch Wolfsschützer.

Landesrat Martin Gruber

Schutzstatus des Wolfes senken
„100 Millionen Euro würde dieser Wolfschutz kosten - jährlich“, rechnet Huber vor. Obweger ergänzt: „In der Schweiz kostet jeder einzelne Wolf die Steuerzahler bereits 250.000 Euro.“ Gemeinsam mit den anderen Alpenländern von Slowenien bis Frankreich will man weiterhin versuchen, den Schutzstatus des Wolfes EU-weit zu senken. Landesrat Gruber: „Der Wolf hat für mich keinen Platz in Kärnten.“ Alleine heuer haben Isegrims schon vor dem Beginn des Almsommers 37 Nutztiere gerissen. Deshalb sind derzeit drei Schad- und Risikowölfe zum Abschuss freigegeben.

Kein ruhiger Sommer für den Wolf
Landwirtschaftskammer-Präsident Huber erwartet sich einen “blutigen Almsommer„: “Ich hoffe, dass der erste Wolf in Kärnten erlegt wird und ich stelle mich schützend vor jeden Jäger." Das Thema wird also zunehmend emotional. Und es dürfte auch in den Wahlkampf Einzug halten.

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