Österreich zögert noch
USA starten bereits mit Impfung gegen Affenpocken
Während Österreich noch damit beschäftigt ist, entsprechende Quarantäneregeln in eine gesetzliche Verordnung zu gießen, starten die Vereinigten Staaten bereits mit der Impfung gegen das Virus. Zuvor hatte bereits Großbritannien eine Großbestellung an Pockenimpfstoff aufgegeben - fraglich ist noch, ob hierzulande ein ähnlicher Schritt folgt.
Es seien mehr als 1000 Dosen des Mittels Jynneos auf Lager, teilte die amerikanische Seuchenbehörde CDC am Montag mit. Diese Zahl dürfe sich in den kommenden Wochen noch deutlich erhöhen. Einer CDC-Vertreterin zufolge soll der Impfstoff Menschen verabreicht werden, die engen Kontakt mit bestätigten Infizierten hatten, sowie Mitarbeitern im Gesundheitsdienst oder besonders gefährdeten Personen.
Bislang nur ein bestätigter Fall
Zwar gebe es zudem mehr als 100 Millionen Dosen eines älteren Pocken-Impfstoffs mit dem Namen ACAM2000. Dieses weise jedoch bedeutende Nebenwirkungen auf. Der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge wird Jynneos von Bavarian Nordic hergestellt. In den USA gab es zunächst einen bestätigten Fall von Affenpocken und vier Verdachtsfälle.
Zahlen in Großbritannien wieder verdoppelt
Besonders brisant scheint der Ausbruch der Krankheit derzeit in Großbritannien zu sein. Die Zahl der bestätigten Fälle hat sich mit nunmehr 56 Fällen innerhalb kurzer Zeit erneut verdoppelt, wie die britische Gesundheitsbehörde UKHSA am Montag mitteilte. Bis zum Wochenende waren rund zwei Dutzend Fälle bekannt gewesen.
Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass das Vereinigte Königreich auch eine Impfstoffbestellung aufgegeben hat - unklar war jedoch, wie viel Impfstoff eingekauft wurde und wer damit geimpft werden soll.
Impfung auch in Österreich nötig?
In Österreich laufen indessen die Vorbereitungen auf allfällige weitere Infektionen auf Hochtouren. Laut Gesundheitsministerium soll ebenfalls bis spätestens Dienstagvormittag die Meldepflicht für die Affenpocken umgesetzt sein.
Man stehe in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden der WHO und der ECDC, es werde an möglichst einheitlichen Vorgaben auf europäischer Ebene weiterhin gearbeitet. In Abstimmung mit den europäischen Behörden werde auch geprüft, ob und welcher Impfstoff allenfalls für den Einsatz in Österreich infrage käme.
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