„Krone“-Interview

Aleks Dragovic: „Für mich war das ein Schock!“

Fußball International
24.05.2022 05:55

Am Sonntag kürte sich Aleksandar Dragovic mit Roter Stern Belgrad zum serbischen Meister. Mit unglaublichen 100 Punkten, dennoch nur zwei Zähler vor Stadtrivale Partizan. Gegen den der 31-Jährige auch noch am Donnerstag im Cupfinale das Double jagt, seine tolle Saison krönen will. Trotz der Hiobsbotschaft aus der Heimat. Im ersten Teamkader von Ralf Rangnick ist der 100-fache Teamspieler nur noch auf Abruf. Für Drago ein Schock…

Frage: Drago, beginnen wir mit dem Erfreulichen: Seit Sonntag bist du serbischer Meister. Wie war die Party. Mit Roter Stern Belgrad?
Dragovic (lacht): Intensiv. Es hat gut getan, die Sau rauslassen zu können. Ich hätte gerne drei Tage gefeiert, aber das schaffe ich nicht mehr.

Welcher Stellenwert hat der Titel für dich?
Jeder Titelbleibt in Erinnerung. Aber wir waren schon abgeschrieben, fünf Punkte hinter Partizan, haben das noch gedreht. Das macht den Titel besonders. Vor allem mit diesen Fans.

Aber?
Aber wir sind noch nicht fertig. Am Donnerstag steigt noch das Cupfinale gegen Partizan, wir sind hungrig, wollen das Double.

Stimmt es, dass du bereits am Freitag von deiner Ausbootung im ÖFB-Team erfahren hast?
Ja, der Teamchef hat mich angerufen.

Wie war deine Reaktion?
Ein Bier habe ich mir nicht aufgemacht. Er ist der Teamchef, er entscheidet, ich muss es akzeptieren. Man muss nicht immer einer Meinung sein.

Lag es daran, dass du „nur“ in Serbien spielst?
Ich denke nicht. Okay, es ist keine Top-5-Liga. Aber wir waren im Europa-League-Achtelfinale, haben daheim auch die Glasgow Rangers geschlagen. Ich kann mir nach diesem Jahr nichts vorwerfen. Bis auf das Spiel in Israel. Auch die EURO war gut.

Welche Begründung hast du bekommen?
Wie gesagt, man muss nicht immer einer Meinung. Wir haben viele gute Innenverteidiger, alle haben es verdient, im Team dabei zu sein.

Ist das gleichbedeutend mit deinem Ende im österreichischen Nationalteam? Noch bist du ja auf Abruf - trittst du zurück?
Nein. Ich habe immer betont, wie wichtig es für mich ist, für Österreich spielen zu dürfen.

(Bild: AFP)

Reizt nicht auch der Länderspiel-Rekord von Andi Herzog? Drei Spiele fehlen dir noch auf seine 103 Einsätze.
Darum geht es mir überhaupt nicht. Ich brauche keine Extrawurst, so ticke ich nicht. Ich hatte bei allen Teamchefs meist keinen einfachen Start, aber ich habe dann immer mit Leistung überzeugt. Das wollte ich auch jetzt. Diese Chance hätte ich mir verdient gehabt. Das muss ich jetzt sacken lassen. Ich will am Donnerstag für unsere fantastischen Fans noch das Double holen. Dann werde ich alles abschalten, mir die Zeit nehmen, über alles nachdenken. Das Leben besteht ja nicht nur aus Fußball.

Schaust du dir die Spiele in der Nations League gegen Kroatien, Dänemark und Frankreich dann überhaupt an?
Natürlich, ich drücke den Jungs die Daumen. Und dann schauen wir, was im September passiert.

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(Bild: KMM)



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