2018 wurde der „Bubi-Bomber“ zu neun Jahren verurteilt. In der Zelle in Graz soll er neue Terror-Anschläge geplant haben. Jetzt wurde wegen verbogener Gitterstäbe verhandelt.
Drei schwerbewaffnete maskierte Justizwachebeamte bringen den Angeklagten in Handschellen aus der Justizanstalt Jakomini ins LG Graz. Der 23-Jährige, der wegen schwerer Sachbeschädigung vor Gericht steht, ist kein Unbekannter. Es handelt sich um jenen Wiener, der als „Bubi-Bomber“ in die Schlagzeilen geriet.
Soll 2019 erneut Anschlagspläne geschmiedet haben
Der damals 17-Jährige wollte einen zwölfjährigen Deutschen mit einem selbst gebauten Sprengsatz zu einem Selbstmordanschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen anstiften. 2018 wurde er in Wien zu neun Jahren Haft verurteilt. Von der Grazer Karlau aus soll er ab 2019 erneut Anschlagspläne geschmiedet haben. Mit einem illegalen Handy machte er auf Instagram von seiner Zelle aus Werbung.
Einem Follower soll der 23-Jährige auch eine Anleitung zum Basteln einer Bombe angeboten haben.
Ermittlungen wegen Anstiftung zum Mord
Die Staatsanwaltschaft Graz hat die Ermittlungen wegen Anstiftung zum Mord in Form einer terroristischen Straftat inzwischen so gut wie abgeschlossen. Doch „Bubi-Bomber“ war einmal. Der rechtskräftig verurteilte Dschihadist trägt Bart, ist sehr trainiert. Und wählt beim Prozess am Dienstag seine Worte mit Bedacht.
„Ich kann mit ruhigem Gewissen leben“
„Ich habe das nicht gemacht. Ich kann mit ruhigem Gewissen leben.“ „Das“ ist übrigens das Verbiegen der Gitterstäbe seiner Zelle, bis eine Öffnung entstand. Die Richterin hegt aber keine Zweifel an der Schuld und verhängt zusätzliche neun Monate Haft. In Anbetracht der drohenden Mordanklage quasi ein Schnäppchen.
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